Auch wenn wir es selber nicht merken, wann wir uns mit Viren infizieren, unser Körper tut es. Und wenn der Zeitpunkt falsch ist, dann können Infektionen noch schwerer ausfallen als sonst. Eine Studie zeigt, welche Tageszeit für eine Ansteckung am gefährlichsten ist.

Das Team von der britischen University of Cambridge hat herausgefunden, dass die Tageszeit für die Schwere von Vireninfektionen eine wichtige Rolle spielt. Die Entdeckung könnte teilweise zudem erklären, warum bei Impfungen auch die Tageszeit relevant ist, warum Schichtarbeiter anfälliger für Erkrankungen sind oder warum Infektionskrankheiten eher im Winter auftreten, berichtet die deutsche Ärzte Zeitung.

Der Studie nach vermehren sich sowohl Herpes- als auch Grippeviren schneller, wenn man sich zu Beginn einer Ruhephase infiziert. Somit hängt auch der Schweregrad der Infektion von der Zeit der Ansteckung ab, abends sind wir anfälliger für Erkältungen und Herpes als morgens.

Forscher fanden, dass die innere Uhr und ihre speziellen Komponenten – wie das Uhrgen Bmal1 – auf Virusinfektionen einen breiten Einfluss haben. Dieses Schlüsselgen ist beim Menschen in den Wintermonaten weniger aktiv. „Wir spekulieren, dass dies zu Ausbreitung von Viren auf Bevölkerungsebene beitragen kann, denn viele Viren – wie etwa Influenza – verursachen Infektionen eher im Winter“, schreiben die Autoren.

Diese Entdeckung – nämlich der Zusammenhang mit der inneren Uhr – könnte auch einen wichtigen Hinweis dafür liefern, warum Schichtarbeiter mit gestörtem Tag-Nacht-Rhythmus öfter an Infektionen leiden und anfällig für chronische Erkrankungen sind.

Auch die Effektivität von Impfungen könnte von der Tageszeit abhängen: laut einer Studie der britischen University of Birmingham waren Patienten, die sich zwischen 9 und 11 Uhr morgens impfen ließen besser geschützt, als die, die sich zwischen 15 und 17 Uhr impfen ließen. Der Grund: der Körper bildete morgens stärkere Antikörper als abends.

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