„The Next Big Thing“ der technischen Innovationen sollte laut Experten der neue boomende Markt der Wearables sein. Die tragbare Technologie erobert jeden Bereich unseres Lebens und überschwemmt den Markt. Neben Fitnessbändern, Smartbrillen, schlauen Shirts und weiteren Artikeln, die unsere Aktivität erfassen, bahnen sich jetzt Beauty-Wearables den Weg in unseren Alltag.

Im Jahr 1919 sorgte der italienische Dichter und Begründer des Futurismus Filippo Tommaso Marinetti für Aufregung, als er an seiner Krawatte ein buntes Lämpchen befestigte, das im Rahmen seiner Reden zu bestimmten Phrasen, die er betonen wollte, leuchtete. Diese damals futuristische Krawatte hat der tragbaren Technologie vermutlich die Bahn geebnet. Heute, fast hundert Jahre später, haben Wearables einen langen Weg hinter sich – denke man nur an die Smart-T-Shirts, die biometrische Daten beim Sport erfassen oder an die schlauen Socken mit Drucksensoren, die die Phase vor einem Sturz erkennen können und ein Signal geben, bevor man stolpert. Den Wearables wird für die Zukunft ein sehr hohes Umsatzpotenzial zugesprochen. Die tragbare Technologie entwickelt sich täglich weiter – Beauty-Wearables, die schön langsam in die Schönheitsbranche eintreten, sind das nächste Beispiel dafür.

Einer der Vorreiter in Sache Beauty-Wearables ist das Kosmetikunternehmen L’Oreal, das heuer einen elastischen Hautsensor namens MY UV Patch entwickelte. Das dünne, elastische Silikonpflaster, das überall an der Haut angebracht werden kann, funktioniert als Sensor, der vor Sonnenschäden warnt. Indem sich die photointesive Farbe des Pflasters bei Kontakt mit UV-Strahlen verändert, signalisiert der erste dehnbare Hautsensor eine mögliche UV-Belastung der Haut – ein oftmals unterschätztes Gesundheitsrisiko. Man sollte ein Foto des Pflasters machen und es via Handy auf die dazugehörige App hochladen, welche die Farbe analysiert und Informationen über die UV-Belastung liefert.

  • Die Idee: durch die kostenlose Bereitstellung vom MY UV Patch, sollte laut L’Oreal ein breiteres Publikum erreicht werden, das sich über das Thema Sonnenschutz besser informiert und die Auswirkungen von UV-Belastung auf die Haut berücksichtigt.


Eine andere Schrittmacherin, die auf dem Gebiet der Beauty-Wearables experimentiert, ist die Brasilianerin Katia Vega. Die Beauty Tech Designerin beschäftigt sich mit der Integration von Technologie in Schönheitsprodukte. Vega entwickelt Beauty-Wearables wie beispielsweise eine smarte Haarverlängerung, wobei die Berührung der künstlichen Haarsträhne über einen Mikrocontroller erfasst und an das Smartphone geschickt wird, wo sie bestimmte Funktionen aktivieren kann.

  • Die Idee: Laut Vega könnten Frauen, die sich beispielsweise in einer Gefahrensituation befinden, durch das Beauty-Wearable unbemerkt einen Notruf über die dazugehörige App auslösen. Auch im Alltag kann das Streichen durch die Haarverlängerung zum Beispiel das Senden von vorgefertigten Nachrichten aktivieren.

Auch Google ist im Bereich der Beauty-Wearables tätig: das Unternehmen entwickelt ein digitales Deodorant, das bei schlechtem Körpergeruch eine Dosis Parfum verteilt. Das so genannte „Duft-Sende-Gerät“ wird unter der Kleidung am Körper getragen, wobei es bei Feststellung vom Schweißgeruch durch Sensoren, mithilfe von einem Mini-Ventilator automatisch Parfum versprüht. Das digitale Deo verfügt über noch eine, etwas skurrile, Funktion: über eine Verbindung mit sozialen Netzwerken warnt das Gerät den Nutzer, wenn Bekannte in der Umgebung sind und der eigene Körpergeruch nicht gerade angenehm ist.

  • Die Idee: Um prekäre Begegnungen zu vermeiden, empfiehlt Google Maps dem Nutzer eine alternative Strecke.

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