Dass der Bewegungsmangel fast so gesundheitsschädigend wie das Rauchen ist, war uns klar. Und als ob das nicht schon Grund genug für mehr Bewegung wäre, zeigen aktuelle Studien, dass der sogenannte „Couch-Potato“ –Lifestyle außerdem eine Hirnschrumpfung beschleunigen könnte.

Mit dem aus dem Englischen stammenden Begriff „Couch Potato“, der seit Anfang der 90er Jahre in Gebrauch ist, bezeichnet man diejenigen, die ihre Freizeit vor allem vor dem Fernseher verbringen und dabei häufig etwas knabbern. Krasses Beispiel dafür ist Homer Simpson aus der US-Fernsehserie “Die Simpsons”. Im weiteren Sinne werden damit Personen gekennzeichnet, die von körperlichen Aktivitäten nicht wirklich gefesselt sind und sich eher ungern regelmäßig bewegen.

Obwohl kaum jemand zugeben würde, dass er zu den Couch Potatoes zählt, ist laut Statistik ein Drittel der erwachsenen Weltbevölkerung körperlich inaktiv. Zu dieser Kategorie gehört der Statistik zufolge jeder, der sich weniger als fünfmal in der Woche mäßig bewegt oder weniger als dreimal wöchentlich eine kräftige körperliche Tätigkeit ausführt.


Neben den bekannten Auswirkungen dieses Lebensstils auf den Körper, deutet eine aktuelle Studie darauf hin, dass Bewegungsmangel das Gehirn schneller schrumpfen lassen könnte. Das zeigt eine Beobachtungsstudie der Boston University School of Medicine, im Rahmen welcher, rund 1600 durchschnittlich 40-jährige Studienteilnehmer ohne Herzerkrankungen oder Demenz vor 20 Jahren ein Fitnesstraining auf einem Laufband machten. Zusätzlich wurde das Gehirn der Probanden im Magnetresonanztomographen gescannt. 20 Jahre später wurde das Ganze wiederholt, wobei die Forscher einen Zusammenhang zwischen regelmäßiger Bewegung und dem Hirnvolumen konstatierten:

Diese Studie liefert Hinweise darauf, dass Fitness im mittleren Lebensalter eine Auswirkung auf die Hirnalterung zwei Jahrzehnte später haben könnte.Studienautorin Nicole Spartano

Die Forscher betonen, dass die Studie eine Beobachtungsstudie ist, was heißen soll, dass sie keinen Hirnvolumenverlust als Folge vom Bewegungsmangel beweist, aber einen direkten Zusammenhang zwischen mangelnder körperlichen Aktivität und geringerem Gehirnvolumen demonstriert.

Laut einer etwas älteren (2012) britischen Studie kostet der Couch-Potato-Lebensstil jährlich rund fünf Millionen Menschen das Leben. Hierzulande sind etwa 9 Prozent der Todesfälle auf mangelnde Bewegung zurückzuführen. Bei einem europäischen Durchschnitt von rund 8,8 Prozent, befindet sich Österreich im Mittelfeld der entwickelten europäischen Staaten.

Einigen Wissenschaftlern zufolge reichen 15 Minuten Bewegung am Tag, um die Lebenserwartung zu steigern.

Man könnte das also auch in der Mittagspause erledigen.

(Auflösung: READ/Hundeohr, NOVEL/Lehnsessel, BOOK/Brillengläser, STORY/Mutti, WORDS/Baum, PAGE/Bursch)

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