Früher würde wohl kaum ein Yogi auf die Idee kommen, die Meditation mit einem Bier abzuschließen. Heute liegt das sogenannte Bieryoga in den USA voll im Trend. Auch in Deutschland kann man beim Yoga-Kurs sein Bier genießen.

Immer mehr Bieryoga-Kurse finden in Kleinbrauereien in den USA statt. Hier kriegen die Teilnehmer gleich nach dem Kurs – oder auch schon während des Trainings – ein frisches Craft Bier, also handwerklich gebrautes Bier aus einer Kleinbrauerei. Wer schon während des Kurses sein Bier genießt, darf trotzdem die Balance nicht verlieren.

Obwohl es nicht ganz klar ist, wie diese Kreation entstanden ist, wurde laut „New York Times“ der erste Kurs, der mit einem Biergenuss endete, von Beth Cosi, Yogalehrerin in Charleston, South Carolina, organisiert. Ihr erster Bieryoga-Kurs veranstaltete sie schon 2011 in dem Lokal zur Stadtbrauerei in Charleston, mit dem Ziel die Schulter- und Rückenschmerzen vom Personal, die häufig im Zusammenhang mit der Arbeit hinter einer Bar auftreten, zu behandeln. Seit der ersten Einheit in der Stadtbrauerei steigt das Interesse ständig: zunächst war es eine 30-minütige Morgenroutine nur für die Männer, die dort arbeiteten, danach schlossen sich auch ihre Freundinnen an. Später wurde der Kurs für alle Yoga-Fans zugänglich und wird momentan zweimal in der Woche angeboten: die Teilnehmer kriegen dabei ein Craft Bier aufs Haus. „Die Menschen, die mäßig Alkohol konsumieren, trainieren meist gerne. Bieryoga eignet sich für Menschen, die auch sonst nach einem Training ein Bier oder einen Cocktail mit Freunden gerne trinken, um das Leben zu feiern, sich selbst zu belohnen und dabei ein gutes Getränk zu genießen“, so Beth Cosi zum Bieryoga-Konzept. Hiermit könnten sich viele angesprochen fühlen.

„Bieryoga kombiniert die Philosophie von Yoga mit der Freude des Biertrinkens.“

Die Biertrinker in Deutschland könnten sich auch über den Trend freuen: auch in Berlin werden zurzeit Bieryoga-Kurse angeboten. Das Interesse daran dürfte groß sein, da eine kurze Recherche zeigte, dass sie meist schon ausgebucht sind. Die Teilnahme am Kurs ist kostenlos, das Bier muss man halt zahlen.

In Yoga-Kreisen werden diese Kurse jedoch kritisiert – leidenschaftliche Yogis sind der Meinung, bei Bieryoga ginge es weniger um Yoga als um Bier und neue Bekanntschaften. Außerdem wird die Konzentration durch Alkohol in der Regel vermindert – und genau sie spielt beim Yoga eine wesentliche Rolle.

Anders sehen das die Bieryogis, die davon überzeugt sind, dass sich ein Gourmet-Bier ganz gut mit einem aktiven Lebensstil kombinieren lässt. Somit sei Bieryoga eine natürliche Erweiterung der Synergie zwischen Outdoor-Aktivitäten und Handwerksbier.

Zeige Buttons
Verberge Buttons
%d Bloggern gefällt das: