Blaue Augen: Synonym für Schönheit

Blaue Augen sind ohne Frage ein Schönheitsideal. Obwohl oft als kalt bezeichnet und auch gefürchtet, ist die Macht ihres Reizes beinahe mythisch.

Männer mit blauen Augen galten in früheren Zeiten einerseits als kaltblütig, aber andererseits umgab sie eine Aura der faszinierenden Gefährlichkeit. Auch das Schönheitsideal der Frau war damals geprägt durch blasse Haut und blaue Augen. Als dann Hollywoods Traumfabrik die blauen Augen als das Schönheitssymbol schlechthin manifestierte wurde dies von den Konsumenten bedenkenlos übernommen. Von Marilyn Monroe bis Brad Pitt spannt sich der Bogen der Weltstars mit den himmelblauen Augen – sie setzten Beauty-Maßstäbe, die bis heute Gültigkeit haben.

Tatsächlich gibt es immer weniger Menschen mit blauen Augen. Vor 100 Jahren hatte die Hälfte der US-Bevölkerung die Augenfarbe blau – heute ist es nur noch einer von sechs Amerikanern.

Der umgangssprachliche Begriff der „blauen Augen“ ist etwas ungenau, denn das menschliche Auge ist weder grün oder braun noch blau. Der größte Teil des Augapfels ist weiß und nur die extrem (0,5 -3 mm) dünne Regenbogenhaut verleiht den Augen ihre Farbe.

Physiologisch betrachtet ist die blaue Augenfarbe ein Hinweis auf mangelnden Pigmentstoff. Diese Iris besitzt wenig bis kein Melanin, das die Regenbogenhaut dunkel erscheinen lässt. Der Gesamteindruck wird somit bei blauen Augen durch das wenig oder gar nicht pigmentierte Bindegewebe bestimmt. Auch bei Neugeborenen, die mit blauen Augen zur Welt kommen ist der Pigmentstoff Melanin noch kaum vorhanden.

Diese Tatsache hat sich Dr. Homer, ein kalifornischer Wissenschaftler und Gründer der Strōma Medical Corporation zu Nutze gemacht: „Die Methode basiert auf dem grundlegenden Prinzip, dass unter jedem braunen Auge ein blaues steckt.“ In seiner Klinik verwandelt er mit Hilfe eines neu entwickelten Lasergeräts braune Augen in blaue.

Nun wie funktioniert dieser Eingriff? Die braune Pigmentschicht wird mittels Laser abgetragen. Laut Dr. Homer benötigt man dafür nur geringe Laserenergie, da die Partikel der Pigmente sehr fein sind. Es wird bei dem Eingriff weder gespritzt noch geschnitten, daher seien Verletzungen praktisch auszuschließen. Und, der große Vorteil dieser laserinduzierten Methode des Augenumfärbens besteht darin, dass der Eingriff in 20 Sekunden erledigt ist. Das Aufwendigste an der von Homer entwickelten Methode ist nicht das Lasern an sich, sondern vielmehr das präzise Fotografieren der Iris, mit dem festgestellt wird, welcher Bereich der Regenbogenhaut genau bestrahlt werden soll. Ist das geschehen, dann geht alles sehr schnell.

Trotzdem ist etwas Geduld notwendig bis sich der gewünschte Effekt einstellt. Es kann bis zu einem Monat dauern, denn die Augen erreichen erst zwei bis vier Wochen später ihre endgültige Farbe. Was ist der Grund dafür? Die Laserstrahlen wirken wie ein Immunstimulans: ihr Hitzereiz verändert die anvisierten Pigmentzellen strukturell dermaßen, dass sie vom Immunsystem attackiert und abtransportiert werden. Somit ist der eigene Körper für die Umfärbung der Augen verantwortlich. Der Behandlungseffekt ist nachhaltig, denn die Pigmentzellen sind für immer verloren. Das heißt aber auch, dass das Ergebnis irreversibel ist. Wer also beabsichtigt die blauen Kontaktlinsen gegen eine Augenumfärbung mit Laser zu tauschen sollte sich dies sorgfältig überlegen.

Ja, und last but not least: 5000 Dollar kostet das „blaue Wunder“, aber es gibt keine Folgekosten. Und etwaige moralische Bedenken zerstreut Dr.Homer, denner findet, „dass es zu den selbstverständlichen Zielen von Technologie gehöre, dem Menschen immer wieder neue Möglichkeiten zu geben”. Dazu zählt auch die Augenfarbe – selbstbestimmt!

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