Besonders in den Sommermonaten erleben wir häufiger Blitzschlag. Durch schwere Gewitter wurden in letzter Zeit in Deutschland viele Menschen davon verletzt – unter anderem über 70 Leute am „Rock am Ring“-Festival in Mendig. Doch wie lassen sich Unfälle mit Blitzschlag vermeiden?

Es ist schon endlich wieder Sommer und alle freuen sich, die strahlende Sonne täglich zu genießen. Doch wenn die Temperatur steigt, wenn sehr heiß und schwül wird, erhöht sich die Gefahr von Blitzschlägen – nach heißen Tagen entladen sich immer wieder Wärmegewitter, wobei der Blitzschlag besonders bei Aktivitäten im Freien mit Risiken verbunden sein kann.

Ob ein Blitzschlag tödlich ist oder nicht, hängt von vielen Faktoren ab – unter anderem, wo der Blitz in den Körper einschlägt und welche Körperteile betroffen werden. Laut Blitzforschern fließt der größte Teil des Blitzstroms in der Regel auf der Körperoberfläche ab, allerdings sind Nerven und Herz wegen ihrer Abhängigkeit von elektrischen Strömen dabei besonders gefährdet – dadurch kann es zu Herz- bzw. Atemstillstand, Nervenschäden und Muskellähmungen kommen.

Laut Experten für Blitzschutz des Verbandes der Elektrotechnik (VDE) ist die sogenannte Schrittspannung besonders gefährlich – da der Boden Strom schlecht leitet, sucht der Blitz nach anderen Wegen. Wenn ein Mensch mit offenen Beinen in der Nähe steht, sucht ein Teil des Blitzstroms einen Alternativweg über ein Bein hinauf und über das andere wieder hinunter. Der Vorgang wird durch geschlossenen Beinen erschwert und deswegen bleibt der Blitz in der Erde.

„Deshalb sollte man bei Gewittern im Freien die Füße eng einander nebeneinanderstellen – möglichst in der Hocke, um die Schrittspannung so klein wie möglich zu halten.“ Verband der Elektrotechnik (VDE)

Zudem Regenschirme nicht aufspannen und Abstand von mindesten einem Meter zu anderen Personen einhalten sowie die unmittelbare Nähe zu besonders einschlaggefährdeten Objekten wie etwa Bergspitze, einzeln stehende Bäume, Waldränder vermeiden. Am besten ist es natürlich, rechtzeitig Schutz zu suchen – da Häuser von Blitzableitern geschützt werden, sind sie der sicherste Zufluchtsort bei Gewitter. Ebenfalls sicher ist es, in ein Auto einzusteigen. Dabei lieber nicht telefonieren, vor allem wenn das Handy am Stromnetz hängt. Trotz aller Regel gibt es laut Blitzforschern keinen 100-prozentigen Schutz: man kann allerdings durch solche Maßnahmen die Gefahr reduzieren, von einem Blitz getroffen zu werden.

Die gute Nachricht: die Mehrheit – über 70 Prozent von den „Blitzopfern“ – überlebt einen Blitzschlag. In Österreich sind es zwei bis drei Menschen, die jährlich dadurch sterben. Auch wenn keine Verletzungen erkennbar sind, ist jedenfalls bei einem Blitzkontakt der Notarzt (144) zu alarmieren. Und bis die Rettung ankommt – bei Bedarf Erste Hilfe (Wundversorgung, Atemspende, Herzdruckmassage etc.) leisten.

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