Blutdruck: Parmesan statt Ratiopharm

Dieser weltweit sehr beliebte Hartkäse hat eine körnige Struktur und wird in verschiedenen Reifungsstadien angeboten: und der Reifungsgrad spielt für den Blutdruck eine wesentliche Rolle. Der mittelreife, neun bis zwölf Monate alte Grana Padano zeigte den stärksten Effekt. Er enthält in diesem Reifestadium bestimmte Tripeptide in besonders hoher Konzentration. Diese Tripeptide entstehen durch den Fermentationsprozess […]

Italienische Studien beweisen, dass der tägliche Genuss von Parmakäse den Blutdruck erheblich senkt.

Dieser weltweit sehr beliebte Hartkäse hat eine körnige Struktur und wird in verschiedenen Reifungsstadien angeboten: und der Reifungsgrad spielt für den Blutdruck eine wesentliche Rolle. Der mittelreife, neun bis zwölf Monate alte Grana Padano zeigte den stärksten Effekt.

Er enthält in diesem Reifestadium bestimmte Tripeptide in besonders hoher Konzentration. Diese Tripeptide entstehen durch den Fermentationsprozess mit Lactobacillus helveticus und haben einen ACE-hemmenden Effekt. ACE-Hemmer (Angiotensin-Convertierungs-Enzyme) weiten die Blutgefäße und senken dadurch den Blutdruck. In der Studie konnte durch den täglichen Verzehr von 30 Gramm Grana Padano bei Patienten mit mäßig erhöhtem Blutdruck innerhalb von acht Wochen eine Senkung um 8/7 mmHg erzielt werden. Laut den Aussagen des Studienautors Dr. Giuseppe Crippa aus Piacenza ist die Wirksamkeit vergleichbar mit gängigen Bluthochdruckmitteln und größer als bei einer salzreduzierten Kost. Kritiker merken an, dass besonders Parmesankäse viel Phosphat enthält. Eine Anhäufung von Phosphat im Körper kann zu Herzrhythmusstörungen, Herzschwäche, Verdauungsproblemen mit Durchfall, gestörtem Knochenstoffwechsel und damit zu Osteoporose und sogar zu Grauem Star (Katarakt) führen.

Das weltweite Problem

Bluthochdruck ist der Risikofaktor Nr. 1 für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Etwa 35 Millionen Deutsche leiden an zu hohem Blutdruck und etwa ein Viertel der Weltbevölkerung. Jeder Zweite von ihnen ist über 60 Jahre. Doch die Zahl der jüngeren Betroffenen nimmt zu. Bis zum Jahr 2025 wird mit einem Anstieg auf 29 Prozent weltweit gerechnet. In Deutschland weiß nur jeder Zweite von seiner Erkrankung und nur 40 Prozent derer, die es wissen, lassen sich behandeln. Und auch mit einer Behandlung erreichen nur fünf Prozent aller Bluthochdruck-Patienten gute Blutdruckwerte. Ein großes Problem ist, dass Bluthochdruck in den meisten Fällen keine Beschwerden macht. Doch das Risiko für Folgeerkrankungen ist hoch. Schlaganfall, Herz- und Gefäßkrankheiten, Nierenversagen, Glaukom und Gefäßschäden an den Augen sind häufige Folgen von Bluthochdruck.

In etwa 80 bis 90 Prozent der Fälle findet sich keine direkte Ursache. Ärzte sprechen dann von einem primären oder essenziellen Blut­hochdruck. Genetische Ursachen spielen hier wahrscheinlich eine Rolle. In etwa zehn bis 20 Prozent der Fälle tritt eine sekundäre Hypertonie auf. Bluthochdruck entsteht dabei als Folge von Gesundheitsproblemen wie Nierenerkrankungen, hormonellen Störungen, angeborenen Gefäßverengungen oder durch die Einnahme bestimmter Medikamente wie der Pille oder Rheumamittel. Zu den häufigsten Ursachen für erhöhten Blutdruck gehört allerdings Übergewicht, hoher Salzkonsum, viel Stress im Alltag, regelmäßiger Alkoholkonsum sowie Bewegungsmangel.


  • Vorbeugen mit gesundem Essen. Ein zu hoher Blutdruck kann erwiesenermaßen durch einen gesunden Lebensstil gesenkt werden: gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und ein geeignetes Stressmanagement. Schon Pfarrer Sebastian Kneipp (1821-1897) wusste aus zahlreichen eigenen Beobachtungen an Patienten, dass gesundes, abwechslungsreiches Essen viel zu einer guten Gesundheit beiträgt. Er empfahl schon damals einfache Kost aus regionalen Lebensmitteln, schonend zubereitet, um ihre Inhaltsstoffe zu bewahren. Besonderen Wert legte er auf einen hohen pflanzlichen Anteil der Nahrung sowie die Verwendung von Vollkornprodukten.
  • Sebastian Kneipp wußte Bescheid. Ergänzt werden sollte der Speiseplan durch Milchprodukte und heimisches Obst und Gemüse, das möglichst ungekocht und ungeschält gegessen werden sollte. Vor allem das Weißkraut war bei Sebastian Kneipp beliebt, denn als Sauerkraut haltbar gemacht, konnte es das ganze Jahr hindurch gegessen werden. Bei Fleisch, Alkohol, Zucker und Salz riet Kneipp zur Sparsamkeit. Sebastian Kneipp hatte zu seiner Zeit den Stellenwert einer gesunden Ernährung erkannt und viele seiner Empfehlungen gelten bis heute. Wie viele Gelehrte war der „Wasserdoktor“ seiner Zeit voraus.

  • Casanova behauptet in seinen Memoiren „Histoire de ma vie“, dass „dieser vortreffliche Käse aus Lodi und nicht aus Parma“ stammt. Dennoch ist die Region rund um Parma weltberühmt für den groben Käse. Heute wird die Herstellung durch den Consorzio del Formaggio Parmigiano Reggiano überwacht, dem 512 Molkereien mit 5.480 Milchproduzenten angeschlossen sind. Es werden jährlich drei Millionen Laibe dieses Käses produziert. Das sind gut 114.000 Tonnen. 18 Prozent davon werden exportiert, den Rest konsumieren die Italiener selbst.
  • Harter Käse, harte Fakten

    12 Monate = nuovo
    24 Monate = vecchio
    36 Monate = stravecchio
    48 Monate = stravecchione
    72 Monate = extra stravecchione

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