In Unternehmen in den USA nimmt das Interesse an Wearables stark zu. Das zeigen verschiedene Initiativen. US-Krankenversicherer versuchen Arbeitnehmer zu motivieren, im Zuge von Corporate Wellness-Programmen Fitness-Tracker zu tragen. In Europa steht man diesen Wearables immer noch etwas skeptisch gegenüber.

Arbeitgeber stellen die größte Kundengruppe am Markt der Krankenversicherungen dar. Sie sind schon seit Jahren daran interessiert, ihren Mitarbeitern sinnvolle Gesundheits- und Wellness-Management-Programme anzubieten. Laut Statistik werden in den USA mit Corporate-Wellness-Programmen etwa sechs Milliarden Dollar umgesetzt. Somit könnten Unternehmen, die in die Gesundheit ihrer Mitarbeiter investieren, Krankmeldungen und Gesundheitskosten reduzieren sowie die Mitarbeiterproduktivität erhöhen. Hier könnte sich für Wearables-Hersteller ein bedeutender Vertriebsweg für ihre Produkte eröffnen.

„Durch die Wearables-Nutzung könnten Angestellte, die an Corporate Wellness-Programmen teilnehmen, den Gesundheitszustand besser verwalten.“

Das zeigen zumindest aktuelle Initiativen in den USA, bei denen Unternehmen, Krankenversicherungen und Wearables-Hersteller kooperieren, um Angestellten spezielle Bonusprogramme in Kombination mit Wearables anzubieten. So sollte beispielsweise das Projekt des Krankenversicherers United Healthcare Angestellte überzeugen, Fitness-Tracker zu tragen. An der Initiative „United Healthcare Motion“ können Unternehmen mit 100 bis 300 Mitarbeitern teilnehmen. Angestellte, die mitmachen, sollten täglich bestimmte Fitnessziele erreichen und könnten dadurch im Jahr bis zu 1.460 Dollar an Prämie bekommen. Das Projekt könnte nicht nur für die Arbeitnehmer effizient sein, sondern auch für die Arbeitgeber. Indem Mitarbeiter fitter werden, sollten eigentlich auch die Krankheitsausfälle zurückgehen.

Ein anderes Projekt führt der Krankenversicherer Vitality Group durch. Wer dabei mitmacht, erhält – um etwa 25 Dollar – eine Apple Watch. Allerdings sollten Teilnehmer monatlich gewisse Fitnessziele erreichen. Wer sie jedoch nicht erreicht, muss den ganzen Preis der Apple Watch (ab 350 Dollar) bezahlen.

Laut einer aktuellen Studie von Accenture, an der international rund 8.000 Menschen teilnahmen, glauben 77 Prozent der befragten Kunden und 85 Prozent der befragten Ärzte, dass Wearables tatsächlich Nutzer dazu motivieren könnten, sich mehr mit der eigenen Gesundheit zu beschäftigen. Jedoch sind Europäer, was Wearables betrifft, deutlich skeptischer als die Amerikaner. Die Ängste sind vor allem mit der Verlässlichkeit der Daten und dem Datenschutz verbunden.

Mittlerweile werden auch in Österreich Wearables für Unternehmen-Wellness-Programme angeboten. Österreichische Unternehmen könnten also im Zuge von Programmen zur Corporate Wellness die Gesundheit ihrer Mitarbeiter fördern, dadurch eventuell die Kosten für eine Krankenversicherung drücken und zudem auch das gesamte Betriebsklima verbessern.

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