Worauf kommt es wirklich beim Zähneputzen an? Welche Zahnbürste ist am effektivsten? Was soll man über Mundspülung und professionelle Zahnreinigung wissen? Die Deutsche Apotheker Zeitung hat sich diese Themen näher angeschaut, hier eine Zusammenfassung der Antworten:

Zähneputzen
Die eigentliche Zahnreinigung findet morgens vor dem Frühstück statt und dauert mindestens 3 Minuten lang, um Biofilme möglichst vollständig zu entfernen. Das abendliche Zähneputzen hingegen dient vor allem der Pflege und dem Wohlbefinden. Es wird empfohlen, nach dem Genuss saurer Mahlzeiten oder Getränke etwas zu warten. Putzt man nämlich direkt danach die Zähne, reibt die Putzbewegung den geschwächten Zahnschmelz ab. Einmal abgetragener Zahnschmelz bildet sich nicht wieder neu.

Zahnbürste
Am effizientesten sind elektrische Zahnbürsten. Empfohlen wird eine mittlere Härte, der Bürstenkopf sollte alle zwei Monate ausgetauscht werden. Dann muss man nur noch die Bürste schräg mit leichtem Druck auf Zähnen und Zahnfleisch aufsetzen und los geht´s!

Zahnpasta
Nur Fluorid-haltige Zahnpasta schützt erwiesenermaßen vor Karies. Die Fluoride reagieren mit dem Calcium im Speichel, auf der Oberfläche der Zähne bildet sich eine Calcium-Fluorid-Schutzschicht. Zähneputzen remineralisiert also den angegriffenen Zahnschmelz und schützt vor späteren Säureangriffen. Wichtig ist dabei eine altersangepasste Fluorid-Menge: für Kinder unter sechs Jahren wird eine geringere Konzentration empfohlen, für Säuglinge raten Zahnärzte von der Fluorid-Gabe gänzlich ab. Erwachsene können Zahnpasta mit einem Fluorid-Gehalt von 1000 bis 1500 ppm verwenden.

Mundspülung
Mehrere Studien weisen darauf hin, dass die Anwendung von Fluorid-haltigen Mundspüllösungen Karies reduziert. Um tatsächlich vorbeugend zu wirken, muss die Lösung mindestens 0,025 Prozent Fluorid enthalten. Vor allem Erwachsene mit Zahnfleischproblemen oder Parodontitis sollten Mundspülung langfristig und regelmäßig anwenden.

Zahnseide
Zwar hat die US-Regierung die Empfehlung, Zahnseide zu benutzen, kürzlich aus ihrer Leitlinie gestrichen – die Studienlage und wissenschaftliche Beweise sind nicht ausreichend -, empfehlen Zahnmediziner die Anwendung weiterhin. Untersuchungen hätten nämlich gezeigt, dass die Zahnbürste nur etwa 70 Prozent der Zahnoberfläche erreicht, für die Zahnzwischenräume brauche man also eine andere Lösung. Während bei engen Zahnzwischenräumen die Reinigung mit Zahnseide besser funktioniert, sind bei größeren Interdentalbürsten eher geeignet.

Professionelle Zahnreinigung
Ebenfalls keinen wissenschaftlichen Beweis gibt es für den Nutzen der professionellen Zahnreinigung. Dabei werden auch noch jene Stellen erreicht, die bei der herkömmlichen Gebissreinigung sonst ausbleiben würden. Das schützt nicht nur die Zähne, sondern auch Herz und Hirn vor nachhaltigen Schäden. Vor allem Zahnfleischentzündungen können nämlich intensiv auf die Blutgefäße in Hirn und Herzmuskel ausstrahlen, weil bei ihnen Entzündungsbotenstoffe ausgeschüttet werden, die ihre Wirkung überall im Körper entfalten.

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