E-Health oder die elektronischen Gesundheitsdienste erwiesen sich in den vergangenen Jahren als vielversprechende digitale Dienstleistungen, die die Kommunikation im Gesundheitssektor wesentlich erleichtern. Junge Ärzte in Deutschland erkennen das große Potenzial und möchten in Zukunft digitales Gesundheitswesen mitbestimmen.

Seit Ende der 90er Jahren steht E-Health für das Aufeinandertreffen von Internet und Medizin und entwickelt sich rasant zu einem vernetzten, globalen Gesundheitssystem, das zum Ziel hat, die Gesundheitsversorgung rund um den Globus zu verbessern. Mittlerweile wird der weltweite Umsatz für Produkte und Dienstleistungen wie etwa digitale Angebote und Informationsportale für Patienten, Apps, digitale Fitnesstools und vieles, vieles mehr auf ca. 85 Milliarden Dollar geschätzt. Diese elektronische Gesundheitsdienste sollen die Abläufe im Gesundheitswesen verbessern und die Beteiligten – Patienten, Ärzte, Krankenhäuser, Apotheken etc. – verbinden.

Nun entwickelt die Bundesvertretung der Medizinstudenten in Deutschland (bvmd) ein Positionspapier zum Thema E-Health, das am 17. Juni vorgestellt werden soll. Ein wichtiger Punkt der Position ist bestehende und künftige E-Health-Angebote in das Gesundheitswesen mitzugestalten, da digitale Anwendungen sowohl Patienten als auch Ärzte unterstützen sollen. Unter anderem sehen die Medizinstudenten ein hohes Potenzial in den sogenannten E-Akten, die dem Arzt bei fehlender herkömmlichen Patientendokumentation für eine schnellere Behandlung wesentlich helfen können. Weiteres wichtiges Anliegen des Verbands ist das Thema Ärztemangel auf dem Land, wo gerade E-Health einiges verbessern könnte. Indem verschiedene gesundheitliche Angelegenheiten per Telekonsultation abgeklärt werden können, könnte der Telearzt, der den Patienten kostspielige Reisen sparen kann, ein Modell für die Zukunft sein.

Dass dank E-Health Ärzte bestimmte Aufgaben auch von Zuhause erledigen werden können, sehen die deutschen Medizinstudenten als ein realistisches Szenario für die Zukunft des Gesundheitswesens. Solche Zukunftsbilder sollen mit dem Positionspapier angesprochen werden, um die Diskussion um das digitale Gesundheitswesen und all seine Vor- und Nachteile mitzugestalten.

Mittlerweile etablierte sich E-Health im deutschsprachigen Raum auch als wissenschaftliche Disziplin, indem es seit einigen Jahren in Deutschland, Österreich sowie in der Schweiz sowohl Bachelor- als auch Masterstudiengänge angeboten werden – hier fließen Aspekte der Fachbereiche der Medizin, IT und des Gesundheitsmanagements mit ein. In puncto E-Health nimmt Österreich laut dem Bundesministerium für Gesundheit einen Spitzenrang im EU-Vergleich ein. 2005 wurde hierzulande die österreichische E-Health-Initiative (EHI) gegründet, die sich mit dem Einsatz der Informations- und Kommunikationstechnologie zur Modernisierung und Organisationsentwicklung im österreichischen Gesundheitswesen auseinandersetzt.

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