Fasten als Gestaltungselement des Lebens ist historisch in zahlreichen Religionen belegt und kommt in vielfältigen Formen sowie in teilweise festgelegten Ritualen vor: für bestimmte Jahreszeiten oder Zeitabschnitte, kollektiv oder individuell, als völliger oder teilweiser Verzicht auf Nahrungsmittel sowie auf Genussmittel.

Sei mäßig in allem, atme reine Luft, treibe täglich Hautpflege und Körperübung (…) und heile ein kleines Weh eher durch Fasten als durch Arznei.Hippokrates von Kos

6 Fakten über die Fastenzeit:

  1. Früher war in der Fastenzeit nur eine Mahlzeit täglich erlaubt. Fleisch, fetter Fisch, Eier, Butter und sogar Käse und Milch waren im Mittelalter verboten. Bier zu trinken war dagegen gestattet: Um die enthaltsame Zeit zu überbrücken brauten die Paulaner-Mönche das Starkbier und verkündeten: „Flüssiges bricht Fasten nicht.“
  2. Da man in der Fastenzeit auch auf Milch und Eier verzichtet, essen die Engländer am Tag vor Aschermittwoch traditionell Pfannkuchen. Überall auf der Insel finden am sogenannten „Shrove Tuesday“ auch Pfannkuchen-Rennen statt. Ursprung: Weil sie beim Backen die Zeit vergessen hatte, soll in der englischen Kleinstadt Olney im Jahr 1445 eine Frau mit demPfannkuchen in der Bratpfanne  durch die Straßen gerannt sein, um es noch rechtzeitig zum Beichtgottesdienst zu schaffen.

  3. Nicht jeder wollte während der gesamten Fastenzeit auf Fleisch verzichten. So erklärte der Jesuitenpater Charlevoix 1754 kurzerhand den Biber zu einer Fischart. Das Nageltier hält sich überwiegend im Wasser auf und sein schuppiger, platter Schwanz erinnert an einen Fisch – diese Kriterien reichten aus und fortan durfte zur Fastenzeit leckerer Biberbraten gegessen werden.
  4. Fasten bedeutet nicht nur den Verzicht auf Essen, es kann auch eine Pause von Alkohol, Zigaretten, Fleisch, Süßigkeiten oder dem Fernsehen und Internet sein. Pfunde zu verlieren bleibt dennoch für die meisten Fastenden der Hauptgrund: Laut einer Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung üben nur knapp 12 Prozent der Fastenden aus Glaubensgründen Verzicht. Die anderen nehmen die siebenwöchige Fastenzeit zum Anlass, etwas abzuspecken.

  5. Die Assoziationen von Frauen und Männer in puncto Fasten gehen auseinander. Das weibliche Geschlecht denkt beim Nicht-Essen eher an den Gesundheitsaspekt wie „entschlacken“ oder „sich ausgewogener und gesünder ernähren“ (= wieder in die Lieblingsjeans passen), während die Herren der Schöpfung „Energie tanken“ und sich „erholen“ wollen.
  6. Nach einer repräsentativen deutschen Forsa-Umfrage stehen vor allem Menschen im Alter von 30 bis 44 Jahre dem Fasten offen gegenüber, schreibt das Portal aerztezeitung.de: 66 Prozent geben zu, dass sie schon einmal gefastet haben. Neben Klassikern wie dem Verzicht dem Verzicht auf Alkohol, Süßigkeiten und Fleisch rückt der Umfrage zufolge auch die private Internetnutzung immer mehr in den Fokus: Fast jeder Vierte (23%) will demnach in der Fastensaison ganz oder teilweise darauf verzichten.
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