Während momentan rund 100.000 Health-Apps weltweit auf dem Markt sind, prognostizieren Experten einen weiteren starken Zuwachs für die Gesundheits-Apps als ein Teil davon. Jedoch sollten Nutzer dabei einiges beachten.

Die sogenannte mobile-Health-Branche, kurz “mHealth”, wächst in den letzten Jahren rasant. Darunter versteht die WHO „medizinische Verfahren und Praktiken der öffentlichen Gesundheitsfürsorge, die durch Mobilgeräte wie Mobiltelefone, Patientenüberwachungsgeräte, persönliche digitale Assistenten (PDA) und andere drahtlos angebundene Geräte unterstützt werden“. Von den sogenannten mHealth-Apps zählen nach Schätzungen der Europäischen Kommission etwa 70 Prozent zu den Bereichen Wellness/Fitness und die restlichen 30 Prozent – zum Gesundheitsbereich.

Mittlerweile gehören Gesundheits-Apps zu fast jedem Smartphone-Display – das Spektrum reicht von Apps, die die nächste Apotheke finden oder an die Medikamenteneinnahme erinnern, über Anwendungen, die für Ärzte entwickelt werden, bis zu Apps, die auch Zusatzleistungen erfüllen, indem sie beispielsweise den Blutzucker messen. Ein großes Feld im Bereich stellen elektronische Tagebücher dar, die unter anderem Werte wie Blutdruck, Gewicht oder Körpertemperatur, aber auch sportliche Aktivitäten, Mahlzeiten etc. digital erfassen. Obwohl die Gesundheits-Apps tatsächlich eine Menge nutzvoller Funktionen erfüllen, sollte bei der Nutzung der Anwendungen einiges berücksichtigt werden, da es keine klaren Qualitätskriterien bzw. verbindliche Standards für die Apps existieren.

Somit stehen Konsumenten vor der Herausforderung, selber zu beurteilen, ob eine App gewisse Qualität durch ihre Dienste leisten kann und ob sie überhaupt von Nutzen ist – mHealth-Apps können zu einer erhöhten Aufmerksamkeit für die eigene Gesundheit führen, sie können Patienten aber auch auf die falsche Fährte lenken und lassen viel Spielraum für Interpretation.

Vor allem mit Apps, die Krankheiten wie Krebs aufspüren wollen, sollte man vorsichtig vorgehen, denn sie meist unpräzise sind und eine ärztliche Untersuchung keinesfalls ersetzen können. Neben dem medizinischen Konzept einer App ist auch der Anbieter, der dahinter steht, zu beachten. Hier sind sowohl das Impressum, als auch Informationen zur Finanzierung relevant. Dabei könnten die Qualitäts-Check-Anleitungen im Netz helfen. So können zum Beispiel Medizin-Apps auf der von Dr. Ursula Kramer entwickelten Plattform HealthOn getestet werden. Das Portal bietet die momentan umfangreichste Datenbank mit getesteten, deutschsprachigen Gesundheits-Apps:

„Dabei könnten Apps wichtige Dienste leisten, um Wissenslücken zu schließen oder zu motivieren, wozu Ärzten oft die Zeit fehlt.“
Dr. Ursula Kramer

So können Apps zum Beispiel Diabetiker dazu bewegen, die Ernährung oder den Lifestyle entsprechend zu ändern, indem sie Diätvorschläge machen oder zum Sport motivieren.

Auch in Sachen Datenschutz sollte der Konsument einschätzen können, ob die Daten, die der App anvertraut werden, in Sicherheit bleiben. Gesundheits-Apps sammeln umfassende persönliche Daten, die sich beispielsweise auf die Identität, die Ernährung oder die sportliche Aktivität beziehen. Dabei sollte sich der Nutzer vor allem sicher sein, dass seine Daten geschützt sind. Außerdem empfehlen Experten den Smartphone mit einem Passwort abzusichern, damit die Daten bei Verlust des Geräts nicht in falsche Hände gelangen können.

Wer seine eigene Gesundheit per App kontrollieren will, sollte also selber die Qualität der angebotenen Apps beurteilen können. Denn obwohl die Vorteile der Gesundheits-Apps unbestritten hervorzuheben sind, bringen sie auch gewisse Risiken mit sich.

In Österreich belegt die „Apo-App“ der Österreichischen Apothekerkammer den ersten Platz unter den meist geladenen Gesundheits-Apps in der Kategorie Medizin. Die Anwendung findet die nächste Apotheke, liefert Öffnungszeiten sowie eine genaue Wegbeschreibung über Google Maps.

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