Sie sind kompakt, praktisch und verschaffen einen feinen Kaffeegenuss. Jedoch erzeugen Kaffeekapseln erstaunlich viel Abfall und sind auch umweltschädlich. Jetzt ist Hamburg die erste Stadt, die offiziell „nein“ zu den Kaffeekapseln sagt.

Hamburg, Deutschlands zweitgrößte Stadt, verbietet Kaffeekapseln in den städtischen Einrichtungen und Behörden. Ein Leitfaden, der vom Hamburgs Umweltsenat beschlossen wurde, regelt was die Stadt nicht mehr einkaufen darf: neben Kaffeekapseln stehen unter anderem Mineralwasser aus Einwegflaschen und chlorhaltige Putzmittel auf der Liste. Somit sollten in Zukunft alle Anschaffungen der Stadt Hamburg ressourcenschonend werden.


Laut dem Ökoinstitut in Freiburg werden in Deutschland im Jahr rund zwei Milliarden Kaffeekapseln verbraucht, die gesamt zirka 4.000 Tonnen Müll produzieren. Dabei kommen auf sechs Gramm Kaffee etwa drei Gramm Plastik- oder Aluminiumabfall. Da Kaffeekapseln meist aus dieser Mischform (Aluminium und Plastik) hergestellt werden, können sie auch nur schwer recycelt werden, zudem verbraucht die Herstellung von Aluminium enorm viel Energie. „Somit möchten wir einerseits Ausgaben des öffentlichen Geldes für Produkte, die unsere Umwelt schädigen, äußerst reduzieren und andererseits, Hersteller nachhaltiger Produkte fördern.“, so der Umweltsenator Jens Kerstan.

Nespresso, der wohl beliebteste Anbieter in Europa, verkauft seine ersten Kaffeekapseln im Jahr 1986. Heute konsumiert fast ein Viertel der Deutschen täglich Kapselkaffee und in den USA verfügen etwa 25 Prozent der Haushalte über eine Kapselmaschine. Obwohl Kaffeekapseln zur Klimabelastung beitragen, sind sie also immer noch rund um die Welt beliebt: „Kaffeekapseln sind ein typisches Beispiel für ein weit verbreitetes Problem unserer Gesellschaft : dass wir oft etwas behaupten, aber in Wirklichkeit genau das Gegenteil davon tun“, so Jan Dube, Pressesprecher Hamburgs Umweltsenats.


Zudem warnen Gesundheitsexperten, dass die Kapseln auch gesundheitsschädlich sein könnten, da als Folge der Erhitzung die Aluminiumrückstände im Kaffee unter anderem Störungen des Hormonsystems und des Gehirns auftreten könnten.

Schließlich schadet der Kaffee auf Knopfdruck nicht nur der Umwelt, sondern auch der Geldbörse – laut Statistik kostet ein Kilo Kaffee in Nespresso-Kapseln abgefüllt über 30 Euro.

Zeige Buttons
Verberge Buttons
%d Bloggern gefällt das: