Karies: Schonende Entfernung ohne Bohren

Das mikroinvasive Verfahren der Kariesinfiltration ist ebenso simpel wie innovativ. Auf den geschädigten Zahn wird ein spezielles Gel aufgetragen, durch welches sich das Porensystem des Zahnschmelzes öffnet. Anschließend füllt („infiltriert“) ein spezieller, dünn fließender Kunststoff den kariösen Schmelz um damit das Fortschreiten der Karies zu stoppen. Das weitere Vordringen der Keime, die für die Kariesentstehung […]

Fast jeder kennt es und wohl kaum jemand findet es angenehm: das Entfernen der Karies durch den zahnärztlichen Bohrer. Doch diese klassische Behandlungsmethode ist nicht mehr alternativlos. Durch die vergleichsweise neue Technik der Kariesinfiltration (Icon®-Therapie) kann eine rechtzeitig erkannte Karies zum Stillstand gebracht und das Bohren vermieden werden. Eine Evolution in der Kariestherapie, deren frühere Devise „drill and fill“ wohl nach und nach von dem Leitsatz „heal and seal“ abgelöst werden wird.

Das mikroinvasive Verfahren der Kariesinfiltration ist ebenso simpel wie innovativ. Auf den geschädigten Zahn wird ein spezielles Gel aufgetragen, durch welches sich das Porensystem des Zahnschmelzes öffnet. Anschließend füllt („infiltriert“) ein spezieller, dünn fließender Kunststoff den kariösen Schmelz um damit das Fortschreiten der Karies zu stoppen. Das weitere Vordringen der Keime, die für die Kariesentstehung verantwortlich sind, wird durch den ausgehärteten Kunststoff verhindert. Die Behandlungsmethode funktioniert sowohl in den Zahnzwischenräumen als auch an sichtbaren Stellen des Zahnes.


Die Vorteile liegen auf der Hand. Die Behandlung ist vollkommen schmerzfrei und findet ohne Spritze und ohne Bohren statt. Durch das frühzeitige, schonende Einschreiten in die Kariesätiologie wird die Lebenserwartung des Zahnes erhöht. Da kein Bohren notwendig ist, wird keine gesunde Zahnhartsubstanz entfernt oder verletzt. Zudem ist eine Kariesinfiltration nicht zeitaufwendig, es genügt eine einzige Behandlungssitzung von ca. einer halben Stunde pro Kariesstelle.

Auch ästhetische Behandlungen sind mit Hilfe der Infiltrationstherapie möglich. Die wolkigen, weißen Flecken („white spots“) auf Schneidezähnen können nach genauer Diagnose durch den Zahnarzt größtenteils entfernt werden.

Ein Nachteil: wird die Karies zu spät erkannt und hat sie sich bereits durch den Schmelz in die weiter innen liegende Zahnschicht Dentin entwickelt, ist das Verfahren nicht mehr anwendbar. Dann kommt der bislang unvermeidliche Bohrer leider nach wie vor zum Einsatz.

Die Kosten liegen bei ca. 125€ pro Zahn und sind somit im Vergleich zu Behandlungen größerer kariöser Defekte recht günstig.

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