
Krankenhaus der Zukunft/Foto NTX Health
Krankenhaus der Zukunft: Patient Room 2020
Auch ans Krankenhaus geht die Zeit nicht spurlos vorbei. Der zunehmende Konkurrenzkampf untereinander bewegt die Gestalter von Spitälern dazu, sich nicht mehr nur ausschließlich auf die Einfachheit von Krankenzimmern zu konzentrieren, sondern auch auf das Design und auf die eigene Marke. Beispielsweise wird versucht, mit Holztexturen und mehr Pastellfarben dem Patienten ein heimeliges Gefühl zu […]Krankenhaus der Zukunft: Patient Room 2020. Eine kluge Verbindung aus bestem Design und effizientester medizinischer Ausstattung, die den Größenwahn der Designer mit der Detailverliebtheit von Ärzten vereint.
Auch ans Krankenhaus geht die Zeit nicht spurlos vorbei. Der zunehmende Konkurrenzkampf untereinander bewegt die Gestalter von Spitälern dazu, sich nicht mehr nur ausschließlich auf die Einfachheit von Krankenzimmern zu konzentrieren, sondern auch auf das Design und auf die eigene Marke.
Beispielsweise wird versucht, mit Holztexturen und mehr Pastellfarben dem Patienten ein heimeliges Gefühl zu bieten, das ihn entspannt und damit den Genesungsprozess erleichtert. Auf der anderen Seite können diese Erneuerungen jedoch vielleicht viel zu umständlich sein, um den Raum sauber zu halten und die nötigen Technologien anwenden zu können. Wie lässt sich also das eine mit dem anderen verbinden? Wie sieht das Krankenhaus der Zukunft aus? Die amerikanische Innovationsplattform „NXT Health” hat sich die Beantwortung dieser Frage zur Aufgabe gemacht und einen Prototypen geschaffen, den „Patient Room 2020”. Herausgekommen ist eine kluge Verbindung aus bestem Design und effizientester medizinischer Ausstattung, die den Größenwahn der Designer mit der Detailverliebtheit von Ärzten vereint. Der „Patient Room 2020” ist mit weißen Armaturen und Aluminium-Befestigungen ausgestaltet. Dazu kommen hintergrundbeleuchtete Displays und Touchscreens, die alle Daten der Krankenakte und der Genesungsgeschichte für Ärzte und Pflegepersonal schnell und einfach verfügbar machen.
Für Patienten bietet der „Patient Room 2020” einen drehbaren Essenstisch, auf dessen Rückseite mit einem Touchscreen eine Art Control Panel installiert ist, mit dem der Patient das Licht einstellen, Hilfe rufen, seinen Genesungsfortschritt mitverfolgen oder einfach nur Computerspiele spielen kann. Der zentrale Anspruch in der Gestaltung des Raumes war zudem die Frage, wie das Krankenzimmer selbst einen Beitrag zur optimalen Behandlung des Patienten leisten kann – wie kann es dem effektiven Ablauf entgegenkommen. Der „Patient Room 2020” ist so gestaltet, dass Arzt und Pflegepersonal die Informationen dort abrufen können, wo sie sie auch tatsächlich brauchen, und nicht, wo sie die IT-Abteilung vielleicht für a m einfachsten zu installieren hält. Auf der anderen Seite sollen Patienten nicht lange im Dunkeln nach Schaltern und Knöpfen suchen müssen. Daher sind die Touchscreens leicht erreichbar, einfach zu bedienen und beginnen automatisch zu leuchten, wenn man sie berührt. Das optimale Krankenzimmer soll aber nicht nur effektive Prozesse ermöglichen. Es soll auch helfen, Fehler zu vermeiden.
Beispielsweise beginnt das Waschbecken im „Patient Room 2020” rot zu leuchten, wenn der Arzt oder der Krankenpfleger den Raum betritt, um ihn an das Händewaschen zu erinnern. Erst wenn die Hände sauber desinfiziert sind, leuchtet es grün. Mangelnde Hygiene kostet in den USA 100.000 Patienten jährlich das Leben und dem Gesundheitssystem 30 Millionen Dollar. Mit kleinen Modifikationen wie dem leuchtenden Waschbecken sollen derartige Fehler vermieden werden. Sensoren und Displays in den Möbeln und Wänden sollen außerdem einen Teil der medizinischen Aufzeichnungen automatisch übernehmen, um auch hier Fehler zu vermeiden.
Eine weitere wichtige Funktion ist die Nachbetreuung des Patienten, wenn der erst einmal das Krankenhaus verlassen hat. Kleine Geräte wie Blutdruckmesser oder Ähnliches sollen mit nach Hause genommen werden. Die eingebettete Software in diesen Geräten ermöglicht den Patienten und Ärzten, den Genesungszustand unabhängig vom Aufenthaltsort weiter gemeinsam zu überwachen und sich darüber auszutauschen. „NXT Health” denkt aber bereits weiter. Neue Gefahren wie der Klimawandel oder der Terrorismus könnten die Bedürfnisse eines Krankenzimmers verändern. Ebenso könnten neue Technologien, wie beispielsweise Google Glass, die Arbeitsweise von Ärzten grundlegend erneuern. Der Patient Room 2020 ist daher so gestaltet, dass er sich neuen Umständen problemlos anpassen kann.