Ausgerufener Notstand, Beziehungen in der Krise, die Familie am Sterbebett. Ein waschechter Männerschnupfen kann so einiges nach sich ziehen. Aber gute Nachricht für Männer, die sich bis jetzt die Bezeichnung „Weichei“ gefallen lassen mussten: eine Studie der John Hopkins Bloomberg School of Public Health stellt fest, der Männerschnupfen ist kein Mythos – wie viele Frauen es bisher vermutet haben -, sondern der existiert wirklich, die männlichste aller Krankheiten.

Forscher behaupten also, dass Grippe- und Erkältungsviren Männern wirklich stärker zu schaffen machen könnten, weil diese deutlich weniger Östrogen produzieren als Frauen. Das Hormon beeinflusst nämlich die Virenlast im Körper und wie stark das Immunsystem darauf reagiert.

Auch frühere Studien kamen zu der Vermutung, dass die Frauen nicht das schwächere Geschlecht sind, sondern dass zumindest das Östrogen antivirale Wirkung gegen HIV, Ebola und Hepatitis hat und somit Krankheiten besser bekämpfen kann, als das männliche Pendant. Woher diese Wirkung kommt, ist noch unklar, die Forscher gehen davon aus, dass die weibliche Immunreaktion stärker ist, als die männliche. Sie vermuten, dass das Östrogen wie Aufputschmittel für das Immunsystem wirkt, aber Testosteron eher wie eine Bremse.

Laut einer Studie aus 2010 erkranken Frauen zwar häufiger an Grippe und anderen Krankheiten, wenn es die Männer dann aber mal erwischt, dann umso heftiger. Wissenschaftler sind noch am Anfang, gerade bei der Grundlagenforschung und Medikamentenentwicklung. Vorschnelle Hoffnung auf Medikamente sollte man also nicht hegen, aber Männer dürfen bis dahin jetzt auch offiziell leiden.

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