
Training auch im Alter hilft die Beweglichkeit und Stabilität zu bewahren.
Neue Reha-Behandlung hilft Stürze zu verhindern
RehabilitationSeniorenTrainingVerletzungenDie Erweiterung eines konventionellen Laufbandtrainings um eine Komponente der virtuellen Realität (VR) hat in einer randomisierten klinischen Studie die Zahl von Stürzen bei älteren Menschen deutlich gesenkt. Die Technik ließe sich laut der Publikation im Lancet in bestehende Reha-Programme integrieren und sie könnte als Angebot auch für Fitness-Zentren interessant sein, berichtet das Deutsche Ärzteblatt.
Etwa 30 Prozent der eigenständig lebenden über 65-jährigen erleidet mindestens einmal im Jahr einen Sturz, bei Menschen mit leichten kognitiven Beeinträchtigungen, Demenz oder Parkinson-Krankheit sind es laut anderer Studien sogar 60 bis 80 Prozent. Oft kommt es zu Verletzungen, die den Verlust der Unabhängigkeit, Behinderungen, eine Institutionalisierung oder sogar den Tod zur Folge haben.
Die Teilnehmer wurden auf zwei Gruppen verteilt, in einer absolvierten sie das konventionelle Laufbandtraining, in der anderen „tauchten“ sie in die virtuelle Realität ein. Jede Übungseinheit dauerte etwa 45 Minuten, und im Durchschnitt absolvieren die Teilnehmer jeder Gruppe innerhalb von sechs Wochen 16 Trainingseinheiten.
Laut Mirelman kam es in der Gruppe mit dem reinen Laufbandtraining zu einem Rückgang von 10,7 auf 8,3 Stürze über den Verlauf von sechs Monaten. In der Gruppe, die auf dem Laufband mit VR-Komponente trainierte, nahm die Zahl der Stürze von 11,9 auf 6,0 Stürze in sechs Monaten ab.
Die virtuelle Realität hat nach Einschätzung von Mirelman die kognitiven und motorischen Fähigkeiten der Patienten verbessert, wovon auch die Patienten mit leichten kognitiven Einschränkungen und Morbus Parkinson profitierten. In beiden Gruppen kam es zu einen Rückgang der Stürze. Die Teilnehmerzahl war allerdings für eine aussagekräftige Analyse in diesen beiden Untergruppen zu klein.