Pilates & Co: Stars und ihre Methoden

Wir kennen ihre Namen, wissen um die Techniken, die in ihrem Namen gelehrt werden. Doch die Geschichten hinter den Menschen, die mit Methoden wie Pilates den Fitnessboom auslösten und über dem gesamten Erdenrund etablierten, bleiben oft im Dunkeln. Wussten Sie, dass Joseph H. Pilates seine Techniken in britischen Internierungslagern verfeinerte? Oder dass Moshé Feldenkrais der […]

Millionen Menschen schwitzen in Studios im Takt ihrer Lehren. Doch wer sind die Menschen, die die Fitnesstrends erfunden haben? Wir stellen Ihnen Joseph Pilates, Moshé Feldenkrais und Kollegen vor.

Wir kennen ihre Namen, wissen um die Techniken, die in ihrem Namen gelehrt werden. Doch die Geschichten hinter den Menschen, die mit Methoden wie Pilates den Fitnessboom auslösten und über dem gesamten Erdenrund etablierten, bleiben oft im Dunkeln.

Wussten Sie, dass Joseph H. Pilates seine Techniken in britischen Internierungslagern verfeinerte? Oder dass Moshé Feldenkrais der erste Europäer war, der einen schwarzen Gürtel in Judo errang? Werner Kieser tritt heutzutage vor allem als Philosoph mit extremen Ansichten ins Scheinwerferlicht. Doch auf seinen Geräten stählen Hunderttausende in Deutschland, Österreich und der Schweiz ihre Muskeln. So unterschiedlich die Leben der Stars hinter den Methoden auch sind, letztendlich sind sie alle Individualisten, die den Menschen helfen wollen, ihren Körper mit dem Geist in Einklang zu bringen und Beschwerden und Verletzungen durch maßgeschneidertes Training vorzubeugen. Und sie sind alle erfolgreich. Die Grinberg-Methode wird in sieben Ländern erfolgreich praktiziert. Werner Kieser betreibt über 150 Studios via Franchise-System. Moshé Feldenkrais half sogar aktiv bei der Neugründung Israels mit. Erkunden Sie mit uns die Lebenswege der Stars hinter den Methoden.

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sind Pilates, die Grinberg Methode und Feldenkrais Methode nicht berücksichtigt. Der Bereich „Maßnahmen zur Gesundheitsförderung“ ist jedoch in Bewegung. Versicherer bieten manchmal eine Ernährungsberatung, Vorsorgeuntersuchung und Kurbehandlung.   www.pilates.at  www.kieser-training.at  www.feldenkrais.at  www.grinbergpraxis.com

 


* 9.12.1883 † 9.10.1967

Joseph Pilates wurde im deutschen Mönchengladbach geboren und sein Leben begann mit gesundheitlichen Schwierigkeiten: Wie viele Kinder dieser Zeit hatte der kleine Joseph Asthma und Rachitis. Mit zehn begann er mit Gymnastik. Fünf Jahre später war „Joe“ so fit, dass er für anatomische Zeichnungen Modell stand. Mit 32 Jahren wanderte „Joe“ nach England aus und bildete dort die Detektive von Scotland Yard im Boxen aus.

Als 1914 der 1. Weltkrieg über Europa hinwegfegte, kam er als Deutscher in ein Internierungslager. Während seiner Gefangenschaft verfeinerte er sein Körpertraining und brachte seinen Mitgefangenen die Techniken bei. Als Trainingsgeräte fungierten die Betten der Haftanstalt. Nach seiner Entlassung wanderte er 1923 in die USA aus. Zwei Jahre später heiratete er Clara, eine Krankenschwester, und eröffnete kurz danach in New York sein erstes Trainingsstudio. Alsbald war das Studio ein Geheimtipp der New Yorker Society. Pilates war zeitlebens ein Gesundheitsfreak, er liebte allerdings auch seine Zigarren, einen guten Whiskey und die Frauen. 1966 brach in seinem Studio ein Feuer aus. Pilates wollte retten, was zu retten war. Dabei fiel er durch die Bodenbretter, er hielt sich an einem Balken fest, bis die Feuerwehr eintraf. Die Folgen dieses Unglücks waren für seinen Tod im Oktober 1967 verantwortlich.

* 1940

Seine Leidenschaft für das Krafttraining begann mit einer Verletzung. Beim Boxtraining zog sich der 18-jährige Werner Kieser eine Rippenfell-Quetschung zu. Kollegen rieten ihm zum Muskelaufbau durch Krafttraining. Die schnelle Heilung seiner Beschwerden kam einer Erleuchtung gleich. Werner Kieser schuftete zuvor als Eisenbieger am Bau. Er sammelte Altmetall zusammen und begann die Trainingsmaschinen zu schweißen. Eine Begegnung mit Arthur A. Jones, der die ersten Kraftmaschinen erfand, veranlasste Kieser, sein erstes Studio in Zürich zu eröffnen. Das war 1963. Sein Konzept ist martialisch: Es gibt nur Trainingsgeräte, Leitungswasser und Duschen. Als in den 70er Jahren die Fitnesswelle über Europa hereinbrach, stellte Kieser seine puritanischen Studios um. Er ließ Saunas und Solarien einbauen. Doch er bemerkte schon bald, dass die Leute nur mehr herumlungerten und nicht mehr trainierten. Also schwenkte er wieder auf das um, was ihn ausmacht: das pure, aber effiziente Training.   Kieser betitelte sich selbst einmal als „Individualanarchisten“. So ist auch sein gesundheitsförderndes Krafttraining aufgebaut: asketisch, funktional und zeitsparend. Sein Training dauert maximal dreißig Minuten. Das reicht nach den Lehren Kiesers völlig aus, um den Körper in Schuss zu halten. Mittlerweile gibt es 150 Kieser-Studios in Österreich, Deutschland, und der Schweiz.

* 1955

Es gibt wenig Aufzeichnungen über das Leben des Begründers der Grinberg-Methode. Geboren wurde der Wahlfranzose 1955 in Israel. Nach Angaben seiner Anhänger soll er sich heute nach einer langen Zeit in Frankreich in Spanien aufhalten. In den 80er Jahren sammelte der gelernte Sanitäter Erfahrungen in
Yoga, Kampfkunst und Meditation. Daraus entwickelte er eine esoterisch-pseudomedizinische Methode, die sich auf die Grinbergsche Fußanalyse und Gespräche fokussiert. Die Gespräche sollen den ausgebildeten Grinberg-Praktikern Aufschluss über die Lebensweise der Patienten geben.

* 6.5.1904 † 1.7.1984

Mit 14 Jahren wanderte Feldenkrais von seinem Geburtsort in der Ukraine nach Palästina aus. Dort arbeitete er im Straßenbau. Neben seiner Arbeit lernte er Jiu-Jitsu. Er begründete dabei einige der Konzepte, die später zu der israelischen Kampfkunst  „Krav Maga“ weiterentwickelt wurden. 1927 legte Feldenkrais sein Abitur in Tel Aviv ab. Wenige Zeit später ging er nach Paris, um Elektrotechnik, Mechanik und Physik bis zur Promotion zu studieren. Von 1933 bis 1940 arbeitete er als Nukleartechniker im Labor von Irène Joliot-Curie und Frédéric Joliot, den Nobelpreisträgern für Chemie 1935. Ein Jahr später erlangte er als erster Europäer den schwarzen Gürtel in Judo. 1940 ging Feldenkrais nach Großbritannien. Dort arbeitete er für die britische Flotte. 1949 lehnte er die Gründung eines eigenen Instituts in London aus Mitteln privater Spender ab. Er entschied sich stattdessen, nach Palästina zurückzukehren, um am Aufbau des neu gegründeten Staates Israel mitzuhelfen. Er arbeitete dort zunächst in einem Forschungsinstitut des Verteidigungsministeriums, ab 1952 widmete er sich ganz der Ausarbeitung seiner Methoden und gründete sein erstes Institut.

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