Dass wer sich bis spät in der Nacht in sozialen Netzwerken vergnügt, seinen Schlaf schädigt, ist schon längst bekannt. Kaum zu ahnen ist, dass sich auch umgekehrt – der Schlafmangel auf den Facebook-Konsum auswirkt.

Eine Studie zeigt, dass der Schlafmangel nicht nur unsere Stimmung drückt und die Produktivität beeinträchtigt, sondern auch zu häufigeren Online-Aktivitäten – vor allem zu übermäßiger Facebook-Nutzung führt. Forscher an der Universität von Kalifornien, Irvine haben die Produktivität von etwa 76 Studierenden untersucht und dabei festgestellt, dass diejenigen, die unter Schlafmangel leiden, mehr Zeit am Tag auf Facebook verbringen.

„Viele Studien beschäftigen sich mit den Auswirkungen der Informationstechnologien auf den Schlaf. Im Gegenteil haben wir untersucht, wie die Schlafdauer die IT-Nutzung beeinflusst.“Gloria Mark, Professor für Informatik an der Universität von Kalifornien, Irvine

Die Ergebnisse der Studie wurden bei der jährlichen CHI (Computer-Human Interaction)-Konferenz im Mai 2016 vorgestellt. Im Rahmen der einwöchigen Studie sammelte das Forschungsteam diverse Computer- und Smartphone-Daten von den Probanden. Zusätzlich haben die Studenten während der gesamten Woche täglich morgens und abends an einer Umfrage zur Arbeitsmotivation teilgenommen.

Nachdem Merkmale wie Geschlecht, Alter, Ausmaß der Arbeitsbelastung und einzuhaltende Fristen berücksichtigt wurden, haben die Forscher einen direkten Zusammenhang zwischen dem chronischen Schlafmangel und mieser Laune, niedriger Produktivität und intensivem Surfen im Internet, insbesondere überhöhter Facebook-Nutzung, festgestellt. Festgestellt wurde auch, dass die unausgeschlafenen Probanden ihre Aufmerksamkeit von einem Bildschirm zum anderen öfter lenkten als die gut ausgeruhten Studenten.


„Wer weniger Schlaf bekommt, ist anfälliger für Ablenkungen. Und wer eine Ablenkung sucht, gelangt meist auf Facebook – weil es einfach und unterhaltsam ist.“ – Professor Gloria Mark

Eine weitere Erkenntnis, die zu beachten ist: Übermüdete Studenten geben an, dass die Nutzung sozialer Medien einen erfrischenden Effekt auf sie hat.


Schlafmangel kann am Arbeitsplatz zum allgemeinen Produktivitätsverlust führen – wer also in der Arbeit punkten will, sollte sich möglichst oft einen längeren und erholsamen Schlaf schenken.

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