Schmerzmittel und die Regel, die man unbedingt einhalten soll

Es habe sich erst in den letzten Jahren herausgestellt, dass Paracetamol genauso wie Ibuprofen oder Diclofenac die Bildung der körpereigenen Schutzhormone behindert. Paracetamol wirkt nur im zentralen Nervensystem und ist schädlich für die Leber. Der Wirkstoff ist in zahlreichen Kombinationsschmerzmitteln enthalten. Dadurch sei es weder für den Patienten noch für den Arzt einfach zu erkennen, […]

Fast jeder hat sie zuhause, um bei Bedarf so schnell wie möglich um Linderung zu sorgen: die Schmerzmittel. Sie sind oft einfach rezeptfrei in der Apotheke erhältlich, doch ein leichtfertiger Umgang mit vermeintlich harmlosen Schmerzmitteln kann gefährlich sein.

Wie wirken Schmerzmittel?

  • Schmerzen will jeder so schnell wie möglich loswerden. Viele nehmen die rezeptfreien Medikamente schlicht zu häufig und wissen nicht, wie die Präparate wirken und wann ihr Einsatz sinnvoll ist, schreibt Die Welt. Am weitesten verbreitet sind entzündungshemmende Schmerzmittel, die in jeder Apotheke ohne Rezept zu bekommen sind. Gemein ist in den Mitteln, dass sie die Bildung von Schmerzbotenstoffen verhindern, Fieber senken und Entzündungen entgegenwirken.
  • Doch auch wenn sie den Schmerz kurzzeitig ausschalten, seine Ursache bekämpfen sie nicht. Außerdem können sie nach der Einnahme auch Nebenwirkungen auslösen. Die eventuell schädlichen Wirkungen hängen stark von Therapieform, Dosierung und Alter des Patienten ab. Junge Menschen ohne Grunderkrankungen müssten sich wenig Sorgen machen, wenn sie ab und zu eine Schmerztablette nehmen.

Paracetamol

Es habe sich erst in den letzten Jahren herausgestellt, dass Paracetamol genauso wie Ibuprofen oder Diclofenac die Bildung der körpereigenen Schutzhormone behindert. Paracetamol wirkt nur im zentralen Nervensystem und ist schädlich für die Leber. Der Wirkstoff ist in zahlreichen Kombinationsschmerzmitteln enthalten. Dadurch sei es weder für den Patienten noch für den Arzt einfach zu erkennen, ob die empfohlene Tageshöchstdosis überschritten wurde.

Diclofenac und Ibuprofen

Die Analyse der britischen Forscher von der Universität Oxford ergab, dass das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall insbesondere bei Einnahme von Diclofenac, Coxiben oder Ibuprofen steigt. Sie werteten die Daten von 350.000 Patienten aus, die täglich, langfristig und hoch dosiert Schmerzmittel einnahmen. Wenn je 1000 Patienten ein Jahr lang Diclofenac, Coxibe oder ein Placebo nehmen, dann ereignen sich in der Diclofenac- und in der Coxibe-Gruppe drei zusätzliche schwere Gefäßerkrankungen wie Schlaganfall oder Herzinfarkt.

Der Grund ist die Omnipräsenz des Enzyms, das von all diesen Medikamenten gehemmt wird. Es ist eben nicht nur für Schmerz zuständig, sondern auch an der Entzündungsentstehung, an der Gerinnung, an dem Erhalt der Magenschleimhaut und vielen weiteren Körperprozessen beteiligt, die teilweise noch nicht einmal entschlüsselt sind. Wird das Enzym gehemmt, dann werden also gleich mehrere Prozesse beeinflusst – und nicht immer ist der Einfluss wünschenswert.

Goldene Regel

Wer ab und an bei Kopf- oder Gliederschmerzen eine Tablette nimmt, hat normalerweise nichts zu befürchten. Es gilt generell: rezeptfreie Schmerzmittel nicht länger als drei Tage hintereinander und nicht häufiger als zehnmal im Monat einnehmen. Bei anhaltenden, wiederkehrenden Schmerzen ist es unabdingbar mithilfe eines Arztes den Auslöser hierfür zu finden.

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