In den letzten Jahren findet die sogenannte Augmented Reality (“erweiterte Realität”) Anwendung in mehreren Bereichen des alltäglichen Lebens. Nun wurde bekannt, dass sich Augmented Reality-Technologien in Zukunft auch im Bereich der Schönheitschirurgie durchsetzen können.

Unter Augmented Reality (AR), was so viel wie erweiterte Realität heißt, wird eine computergestützte Wahrnehmung verstanden, bei welcher sich reale und virtuelle Welt vermischen, wobei über die gerade betrachtete Realität in Echtzeit Text, Grafik und/oder Töne eingeblendet werden. Indem den realen Wahrnehmungen Zusatzinformationen zugefügt werden, die einen direkten Bezug zu den Wahrnehmungen haben, wird eine interaktive und digital manipulierbare Umgebung konstruiert, eine erweiterte Realität halt.

Mittlerweile findet die sogenannte „augmented reality“ in fast allen Bereichen des alltäglichen Lebens eine Anwendung, unter anderem in der Informationsvermittlung über die hautnahe Umwelt, in der Navigation, in Live-Videos, im Servicebereich, beim Militär, in der Flugsimulation, in der Werbung sowie in Computerspielen. Beliebt ist ihre Anwendung auch im Fernsehen – so wird die AR-Technik zum Beispiel bei Sportübertragungen eingesetzt, wo bestimmte Bewegungsabläufe als bewegte Linien in die Live-Übertragung eingeblendet werden.

Vor kurzem wurde klar, dass die erweiterte Realität in Zukunft auch in der Schönheitschirurgie zum Einsatz kommen könnte. Das amerikanische Softwareunternehmen Illusio entwickelte eine AR-Software, mit welcher sich Patienten die Ergebnisse einer bevorstehenden Schönheits-OP auf einem iPad anschauen könnten:

Die Software kombiniert ein realistisches, virtuelles 3D-Bild der Brüste einer Patientin mit einem Live-View ihres Gesichtes und ihres Körpers und transformiert somit das iPad in einen virtuellen Spiegel.Ethan Winner, CEO des Unternehmens

Durch die Anwendung der Technologie der erweiterten Realität in Kombination mit einer realitätsnahen 3D-Darstellung der Patientin, könnte ein wirklichkeitsgetreues Bild davon erzeugt werden, wie sie nach einer Schönheits-OP aussehen wird. Die Patientin könnte somit gleichzeitig sich selbst und ihren zukünftigen Körper beobachten. Der Arzt könnte die Bilder weiter modifizieren, um die Vorstellungen der Patientinnen zu reproduzieren und ihren Wünschen nachzukommen. Die Software arbeitet mit virtuellen Mustern, die die Patientencharakteristika erweitern: somit kann die Patientin den ganzen Transformationsprozess und alle denkbaren Größen und Formen aus jeder möglichen Perspektive beobachten:

Dadurch wird die Entscheidung, ob man sich einer Schönheits-OP unterzieht oder nicht, deutlich einfacher getroffen.Ethan Winner

Wer sich also für eine Behandlung der Schönheitschirurgie entscheidet, könnte sich bald nicht mehr nur auf die Vorher-Nachher-Bilder von anderen Patienten verlassen, sondern auf eine wirklichkeitsgetreue Projektion von sich selbst. Das Unternehmen plant die virtuellen Brust-Modelle durch digitale Bauchdeckenstraffungs-Muster sowie Nasenkorrektur- und Facelifting-Prototypen zu erweitern.

Illusio wird die Software, die die Schönheitschirurgie deutlich bewegen könnte, auf das jährliche Treffen der American Society of Aesthetic and Plastic Surgeons (ASAPS) in Las Vegas im April 2016 vorstellen, das die größte Konferenz für plastische Chirurgie in den USA ist.

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