Schönheitsideal: Frauen werden rundlicher

Extrem schlanker großer Körper, zartes ebenmäßiges Gesicht, Schönheitsideal: Aber Frauen werden rundlicher. Einporige Haut, volles, glänzendes Haar, weiße regelmäßige Zähne, hohe Wangenknochen usw. – die Liste der jungen Frauen, die wir andauernd via Medien „frei Haus geliefert“ kriegen ist endlos. Aufgrund des überhöhten Idealbildes und der überzeugenden Darstellung werden unterschwellig Botschaften transportiert. Schlanke und schöne […]

Tagtäglich, stündlich, jeden Atemzug: rund um den Globus definieren sich Frauen an dem durch Werbung und Medienwelt vorgegeben Schönheitsideal. Mit dem Fazit, dass sie mit ihrem eigenen Körper unzufrieden sind. Der Hype um Schönheit und der damit verbundene Effekt – schlägt sich in Macht, Ruhm und Reichtum nieder – sind seit jeher fix verankert in der menschlichen Gesellschaft. Bis dato haben es die Vertreterinnen der viel bejubelte Emanzipation nicht geschafft, den Frauen ein Selbstverständnis zu ihrem Körper und damit ein einzigartiges Körperbewusstsein nahe zu bringen.

Extrem schlanker großer Körper, zartes ebenmäßiges Gesicht, Schönheitsideal: Aber Frauen werden rundlicher. Einporige Haut, volles, glänzendes Haar, weiße regelmäßige Zähne, hohe Wangenknochen usw. – die Liste der jungen Frauen, die wir andauernd via Medien „frei Haus geliefert“ kriegen ist endlos. Aufgrund des überhöhten Idealbildes und der überzeugenden Darstellung werden unterschwellig Botschaften transportiert. Schlanke und schöne junge Frauen scheinen das Glück gepachtet zu haben. Sie erfüllen das Klischee der sogenannten Powerfrauen, die einen Spitzenjob bekleiden, denen die Männerwelt zu Füßen liegt und die in jeder Lebenslage blendend aussehen. Familie schaffen sie so ganz nebenbei und ohne Stress, ihre Kinder sind permanent liebreizend und pubertätsbedingte Querelen kennt man nur aus Erzählungen. Ihr soziales Umfeld ist meist frei von Skandalen und es ist ihnen in jeder Situation Respekt von überallher sicher. Und aufgrund ihres perfekten Traumkörpers dürften jedwede Krankheitskeime einen großen Bogen um sie machen. Sie leben konstant auf irgendeiner Wunderwuzzi-Diät, die bei der Durchschnittfrau nichts außer Frust erzeugt und scheinen noch extrem glücklich, wenn sie als Tagesration ihr gedetoxtes Salatblatt als green smoothie genussvoll schlürfen. Eine Suche nach „Diät“ so erzielt bei Google über sieben Millionen Treffer. Wenn verwundert da das Ergebnis einer deutschen Studie: nur 6 Prozent aller Frauen haben noch nie eine Diät gemacht.

Rundliche Schönheit

Vor ca. 50 Jahren galten die sexy Kurven von Marilyn Monroe noch als Inbegriff der weiblichen Schönheit. Sie trug übrigens Größe 40. Im Laufe der 70er Jahre wurde ein schlanker Mensch immer positiver beurteilt, gleichzeitig verschlechterte sich das Image der Übergewichtigen derartig, dass es regelrecht einer Diskriminierung bedeutet. Heute messen wir uns an den dürren Stars wie Nicole Kidman, Kate Moss oder Victoria Beckham.

Dies nimmt Ausmaße an, die aus sozialer, moralischer und medizinischer Sicht bedenklich sind. Denn die Modewelt arbeitet fast ausschließlich mit Frauen, die überdurchschnittlich dünn und groß sind. Sie produziert zwar Mode für alle Größen, doch die Präsentation erfolgt hauptsächlich an der Minderheit der sehr schlanken Frauen, oft mit zusätzlichem Retuschieren am Computer.

Körperbewusstsein

Wissenschaftlich nachweisbar ist, dass junge Mädchen mit zunehmendem Alter innerhalb der Pubertät mit ihrem Selbstwertgefühl zu kämpfen haben. 49,8 Prozent der weiblichen Jugend findet, sie sei zu dick. Geprägt vom aktuellen Modediktat, schriller Werbung, prominenter Model-Shows u.v.m. ist es für diese Altersgruppe sehr schwierig den eigenen pubertierenden Körper positiv anzunehmen. Meistens hält er dem Vergleich nicht stand und somit verringert sich das Selbstwertgefühl überproportional. Laut Experten hat dies zur Folge, dass in der Pubertät knapp ein Drittel der jungen Mädchen von Essstörungen betroffen ist.

Unzufriedenheit herrscht auch bei Erwachsenen: Einige Umfragen ergaben, dass in Deutschland nur 10 Prozent der befragten Frauen mit ihrem Äußeren zufrieden sind. Jedoch haben ich 46 Prozent der Frauen den Drang, ihren Körper zu verändern. Der Körper wird letztlich zum Kern der eigenen Identität erhoben. Das Interesse an dem Ich verliert immer mehr an Bedeutung.

Nicht nur in Deutschland und Österreich existieren unzählige Studien zum Thema Frauen und deren Körperbewusstsein. Verstärkt durch ein eher skurriles Foto berichtet die Daily Mail, dass sich das Durchschnittsgewicht der Britin auf fast 70 Kilogramm (154 Pfund) erhöht hat. Das Foto zeigt fünf Frauen unterschiedlicher Größe und Figur. Sie alle haben aber eines gemeinsam: die oben erwähnten 70 kg. Die Probandinnen werden nun aufgefordert zu erklären, welche Kleidergröße sie tragen, wie sie ihre Figur (Birne, Apfel, Sanduhr etc.) einschätzen und, ob sie ihren Körper so annehmen wie er ist oder, ob sie sich Veränderungen wünschten. Es kommt, wie es kommen muss: nur eine Frau ist mit ihrem Gewicht zufrieden, denn sie trägt Kleidergröße 36 bei einer Körpergröße von 186 Zentimetern. Alle anderen Frauen sind kleiner. Von 157 bis 180 Zentimetern Größe tragen sie logischerweise unterschiedliche Kleidergrößen, die aber oftmals ihren Körperformen nicht gerecht werden. Beispielsweise benötigt die 162 Zentimeter große und 40 Jahre alte Gilly Bishop Größe 44 für das Oberteil, aber nur eine 40 abwärts der Taille. Jede der vier Frauen hätte gerne eine Veränderung und gibt unumwunden zu, dass sie sich für ihr Gewicht schämt. Sie fühlen sich fett und dick. Ausgenommen die junge 186 große Dame.

Das Schönheitsideal heute

Zum Nachdenken und Umdenken für alle unglücklichen Frauen, die sich mit Diäten quälen, ständig Kalorien zählen, ihre Oberarme prinzipiell unter einer dünnen Jacke verstecken oder sich vor dem Urlaub am Strand fürchten: Eine aktuelle australische Studie hat ergeben: Männer fahren eher auf Frauen mit Rundungen ab. Bei dem wissenschaftlichen Experiment sollten 100 Männer die Attraktivität von weiblichen Körpern anhand von Zeichnungen auf einer Beliebtheitsskala einstufen. Die Forscher verglichen dann die Lieblingskörper der Probanden unter anderem mit denen von Playboy-Modellen, aber auch mit Körpern von „normalen“ Frauen. Die Ergebnisse waren spannend: Die ideale weibliche Gestalt ist gut gepolstert und trägt die bei Frauen wenig beliebte Kleidergröße 40.

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