Wenn die Temperatur steigt, werden die Kleidungsstücke bei den Frauen immer kürzer. Viele haben dabei ein Problem mit den unschönen, rotvioletten Verästelungen, die sich über Ober- und Unterschenkel ziehen. Ökotest hat die im Drogeriemarkt und in der Apotheke erhältlichen Venenmittel getestet und die Wirksamkeit aber auch die Unbedenklichkeit der Präparate unter die Lupe genommen.

Krampfadern sind dauerhaft erweiterte, unregelmäßig geschlängelte Venen, oberflächliche Zeichen eines schwachen Bindegewebes. Schon Besenreiser, die „Minimalvariante“ von Krampfadern können gelegentlich örtliche Schmerzen verursachen. Betroffene leiden oft unter schweren, müden oder schmerzenden Beinen und Schwellungen, vor allem nach langem Stehen oder Sitzen. Abends und bei warmen Temperaturen nehmen die Beschwerden zu, bessern sich aber nach Hochlagerung oder Kühlung der Beine. Ökostest wollte wissen, ob es auch einfacher geht und man das Leiden durch Pillen oder Cremes beenden kann?

Cremes und Gele taugen nichts

Die Verbraucherschützer testeten insgesamt 31 Venenmittel – 18 davon waren zum Einnehmen, 13 zum Einreiben, schreibt die Deutsche Apotheker Zeitung. Das Ergebnis bei den Cremes und Gelen ist ziemlich erschütternd: Für kein einziges Produkt gibt es Nachweise zur Wirksamkeit. Sechs der Cremes halten die Tester für „mangelhaft“, das war noch das beste Urteil. In sieben Fällen verteilten sie ein „ungenügend“, das ist die schlechteste Bewertung, die möglich ist.

Umstrittene Zusätze

Unbedenklichkeit ist nach Ansicht der Ökotestler die Mindestanforderung an die topischen Venenmittel – wenn sie schon nicht wirkten. Umstrittene Zusätze wie Polyethylenglykole, Parabane, Salicylsäure, allergiauslösende Duftstoffe wie Lyral und Diethylphtalat, führten somit zum Punkteabzug in der Bewertung.

Wer auf Cremes und Gels setzt, wird enttäuscht.
Ökotest

Rosskastanie überzeugt

Und jetzt die gute Nachricht: die meisten Venenmittel zur oralen Einnahme aus der Apotheke schnitten mit „sehr gut“ oder „gut“ ab. Nach aktuellem Wissenstand sind Präparate zu empfehlen, die als Wirkstoff einen alkoholischen Trockenextrakt aus den Samen der Rosskastanie enthalten. In Studien konnten diese Extrakte nach 2- bis 16-wöchiger Einnahme nicht nur die Schmerzen in den Beinen, Wasseransammlungen und den Juckreiz verringern, sondern auch den Umfang der Beine vermindern.

Venenmittel zum Einnehmen lieber aus der Apotheke

Die Präparate aus den Drogeriemärkten konnten da jedoch überhaupt nicht mithalten, da bei denen die Wirksamkeit nicht nachgewiesen werden konnte. Deshalb bekamen sie für ihre Produkte nur „mangelhaft“ und „ungenügend“.

Hinweise zu therapeutischen Alternativen sind wichtig

Ökotest hält bei der Überprüfung der Produkte unerlässlich, dass die Gebrauchsinformationen immer darauf hinweisen, dass sich auch ohne Arzneimittel viel zur Stärkung der Venen tun lässt. Über sinnvolle vorbeugende Maßnahmen wie Wassergüsse, Stützstrümpfe oder Bewegung sollten die Verbraucher aufgeklärt werden.

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