Das Wetter fährt mal wieder Achterbahn: einmal heiß, dann wieder kühl und nass oder gewittrig und schwül. Und wir nehmen es, wie es halt kommt. Aber was zu tun, wenn das Wetter wirklich aufs Gemüt schlägt?

Dieses Phänomen heißt Wetterfühligkeit oder Meteoropathie und bedeutet eine Überempfindlichkeit gegenüber Witterungserscheinungen wie z.B. Luftdruckschwankungen, Föhn, Hitzewellen, wechselnde Luftfeuchtigkeit, drückende Luft oder Gewitter. Sie wirkt sich auf Allgemeinbefinden, Stimmung und Leistungsfähigkeit aus. Die Wetterfühligkeit ist ein noch weitgehend unerforschtes medizinisches Gebiet, aber keineswegs ein Mythos: Experten unterscheiden verschiedene Stufen.

Immerhin 30 bis 50 Prozent der Menschen in Deutschland leiden nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes unter Wetterfühligkeit. In Österreich ist es auch nicht viel anders, etwa jeder Dritte merkt die Wetteränderungen mehr oder weniger intensiv. Frauen sind übrigens dreimal so häufig betroffen wie Männer.

„Die schwächste Stufe beschreibt die Tatsache, dass Menschen wetterreagierend sind“, sagt die Medizinische Meteorologin Christina Koppe vom Deutschen Wetterdienst der Tageszeitung Die Welt. „Das betrifft uns alle. Da nämlich der Körper seine Temperatur von 37 Grad aufrecht erhalten will, muss er ständig auf die Temperatur der Umwelt reagieren. Davon bemerkt man normalerweise nichts, doch diese Regulationsmechanismen beeinflussen das Nerven- und das Hormonsystem.“ Die häufigsten Beschwerden sind etwa Kopfdruck, innere Unruhe, Kreislaufstörungen, Konzentrationsschwäche, Gereiztheit, Schlafprobleme, Gelenkschmerzen oder allgemeines Unwohlsein. Ein gutes Beispiel für die Wechselwirkung zwischen Wetter und dem menschlichen Organismus sei der Einfluss der Temperaturregulation auf den Blutdruck. „Auf der Rückseite eines Tiefdruckgebiets wird meist kühle Luft herangeführt. Da es in der Umgebung nun kälter als vorher ist, versucht der Körper die Abgabe von Wärme zu verringern. Dafür werden unter anderem die äußeren Blutgefäße verengt – und der Blutdruck steigt kurzfristig. Wer sowieso unter Bluthochdruck leidet, kann das spüren.“, sagt Koppe.

Was hilft? Viele Menschen halten sich viel zu oft und viel zu lange in geschlossenen Räumen auf. Dadurch sei der Körper nur selten Temperaturwechseln ausgesetzt, der sollte aber trainiert werden, damit er sich leichter anpassen kann. Besser ist also auch bei Kälte, Regen und Wind rauszugehen. Auch Saunabesuche und ein geregelter Schlafrhythmus sowie ausgewogene Ernährung könnten helfen. Oder eben eine langanhaltende ruhige und ausgeglichene Wetterlage.

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