Seit Jahrzehnten wird die regelmäßige Anwendung von Zahnseide intensiv empfohlen, um Karies fernzuhalten und Zahnfleischentzündungen zu verhindern. Nun wird die positive Wirkung in Frage gestellt, da diese wissenschaftlich bis jetzt nicht erwiesen werden konnte.

Die Diskussion wurde durch eine Anfrage der Nachrichtenagentur Associated Press (AP) bei der amerikanischen Regierung ausgelöst. Die Agentur fragte nach Material, welches die Wirksamkeit von Zahnseide belegt. In der Antwort hat die Regierung bestätigt, dass derartige wissenschaftliche Beweise nicht existieren.

Der Grund, weswegen keine entsprechenden Forschungen vorliegen, ist, dass entweder nicht genügend Teilnehmer gefunden wurden oder die Untersuchung nicht lang genug durchgeführt werden konnte. Und nachdem in den USA jede Richtlinie auf nachvollziehbaren Studien basieren muss, wird die Nutzung von Zahnseide jetzt auch nicht mehr in den staatlichen Ernährungsrichtlinien empfohlen.

Quelle: Stiftung Warentest

Die meisten Zahnärzte bleiben trotzdem bei ihrer bisherigen Ansicht, dass Zahnseide ein essenzieller Teil von Zahnpflege ist. Die amerikanische Zahnarztvereinigung sieht in den jüngsten Nachrichten eine gefährliche Fehlinterpretation und rät Konsumenten weiterhin Zahnseide zu nutzen, denn Zähneputzen allein reiche bei Weitem nicht aus. Die Stelle zwischen den Zähnen kann man am effektivsten mit Zahnseide reinigen, dieser Kontrapunkt ist am meisten gefährdet, wo der Mensch Karies bekommt.

Es gibt also – trotz Mangel an überzeugenden wissenschaftlichen Studien – gute Gründe, um weiterhin Zahnseide zu benutzen. Schädliche Wirkungen, die durch Zahnseide verursacht wurden, wurden ja auch nicht belegt und es klingt eigentlich durchaus plausibel, dass man mit der Zahnseide die Bakterien effektiver beseitigen kann. Ausserdem kann man Speisereste oft nur mit Zahnseide aus den Zahnzwischenräumen entfernen lassen, wie auch die amerikanische Moderatorin, Ellen DeGenres darauf hinweist:

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