
Zweitmeinung und Diagnosefehler: Besser zweimal zum Arzt gehen
Zweitmeinung und Diagnosefehler: Besser zweimal zum Arzt gehen
ArztDiagnoseForschungStudieZweitmeinungEine neue Studie zeigt die Häufigkeit von Diagnosefehlern auf Stufe medizinischer Grundversorgung auf und beteuert nochmals die Wichtigkeit von einer Zweitmeinung. Die Untersuchung liefert auch neue Zahlen darüber, in welchen Bereichen häufiger falsche Diagnosen erfasst werden.
Ärzte hatten es früher einfacher: Dank ihres Status als Halbgötter in Weiß galt eine Diagnose als in Stein gemeißelt, die anzuzweifeln sich kaum jemand traute. Das hat sich längst geändert. Ein Modewort geistert durch die Wartezimmer: Zweitmeinung. Doch lohnt sich ein weiterer Gang zum Arzt oder handelt es sich bei den Zweiflern eher um von Internetforen kopfscheu gemachte Hysteriker?
Nach einer Studie des Journal of Evaluation in Clinical Practice liegen Ärzte bei mehr als 20 Prozent ihrer Diagnosen daneben. Forscher um James Naessens, Sc.D., hatten für die Erhebung Patientendaten der Mayo Clinic im US-Bundesstaat Minnesota analysiert um zu erfassen, bei wie vielen Diagnosen sich Mediziner getäuscht hatten, berichtet Der Spiegel Online.
Auch die Art der falschen Diagnosen erfassten die Studienautoren: Bei Patienten mit urogenitalen Problemen, Erkrankungen der Atemwege sowie psychischen Problemen war die Wahrscheinlichkeit am größten, dass Diagnosen nicht stimmten.
Wenn bei einem Patienten eine schwere Krankheit diagnostiziert wurde, kann es sich lohnen, eine Zweitmeinung einzuholen – besonders, wenn empfohlene Therapien nicht anschlagen.Dr. James Naessens
Zwar liefert die Untersuchung aufgrund der regionalen Datenbasis eher begrenzte generelle Aussagen. Doch die Ergebnisse decken sich grob mit denen aus vorherigen Studien.