Die Klassiker: ins Bodenlose stürzen, verfolgt werden, gelähmt sein in einer gefährlichen Situation und zu spät kommen. Fast jeder Mensch hat ab und zu Albträume, Spaß machen sie nicht, aus psychologischer bzw. medizinischer Sicht sind sie jedoch nichts Ungewöhnliches.

Ein Albtraum, auch Alptraum, veraltet Nachtmahr oder auch Nachtschaden ist ein Traum, der von negativen Emotionen wie Angst und Panik beim Träumenden begleitet wird. Der Traum kann dabei bedrohliche, aber durchaus auch banale Situationen enthalten. Albträume sind nichtorganische Schlafstörungen und zählen zu den Parasomnien. Bei diesen wird der Schlafprozess durch Ereignisse oder Vorgänge unterbrochen und führen zu plötzlichem Aufwachen. Albträume treten vermehrt in der zweiten Nachthälfte auf, wenn der Schlaf oberflächlich, der Körper jedoch tief entspannt ist.

Die nächtlichen Filme können uns viel über unsere Persönlichkeit, Stärken und Schwächen verraten, sagt Michael Schredl, Traumforscher und Leiter des Schlaflabors am Zentralinstitut für seelische Gesundheit in Mannheim. Im Traum durchleben wir Situationen oder Gefühle, die uns im Wachleben beschäftigen, oft Ängste. Dabei können Albträume – Namensgeber sind die Alben, kleine, oft bösartige Elfen der germanischen Mythologie – sehr belastend sein. Besonders Kinder werden heimgesucht: 70 bis 90 Prozent aller jungen Erwachsenen berichten von Albträumen aus der Kinder- und Jugendzeit.

Albträume haben meist eine Ursache in der Wachwelt. Manche Erlebnisse sind so traumatisch, dass sie die Bewältigungsfähigkeit eines Menschen übersteigen und sich in die Psyche einbrennen. Forscher vermuten, dass Veranlagung oder Stress chronische Albträume begünstigen können.

Wir gehen davon aus, dass sensible und kreative Menschen eine höhere Veranlagung für Albträume haben.Michael Schredl

Die häufigsten Albträume der Deutschen laut einer aktuellen Erhebung der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK):

1. Sturz in die Tiefe (37,3%)
2. Verfolgung durch andere Menschen (26%)
3. Unfähigkeit sich bei Gefahr zu bewegen (25,1%)
4. Verspätung bei einem wichtigen Termin (23%)
5. Verschwinden oder Tod nahestehender Person (20,8%)
6. Szene aus Film (18,9%)
7. Unfähigkeit Arbeit fertigzustellen (16,9%)
8. Versagen bei Prüfung (12,5%)
9. Körperliche Abwehr von Angreifern (12,5%)
10. Trostlose, bedrohliche Umgebung (11,9%)
11. Blamage in der Öffentlichkeit (11,6%)
12. Angriff, Verfolgung durch Tiere (10,7%)
13. Naturkatastrophen (10,3%)
14. Streit mit Lebenspartner (10%)
15. Autounfall, Flugzeugabsturz (9,4%)
16. Eigener Tod (8%)
17. Krieg, Terror (7,5%)
18. Mobbing (7,2%)
19. Ausfallen von Zähnen, Haaren (7,2%)
20. Verlust des Arbeitsplatzes (7%)

Albträume vergessen oder wegschieben zu wollen ist zwar verständlich, aber nicht sehr hilfreich. Wenn Albträume immer wiederkehren, sollte man unbedingt professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.

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