Menschen werden immer älter: die Lebenserwartung steigt kontinuierlich, der Unterschied in der Lebenserwartung zwischen Frauen und Männern schrumpft. Forscher in Schweden haben dieses spezifische Thema bezüglich Eltern und Kinderlosen unter die Lupe genommen und festgestellt: Elternschaft geht mit einer längeren Lebenserwartung einher – insbesondere in höherem Alter.

Bis zum Alter von 60 Jahren beträgt der durchschnittliche Zugewinn an Lebenserwartung bei Menschen mit Kindern im Vergleich zu kinderlosen rund zwei Jahre, berichtet das Portal tagesanzeiger.ch. Die Wissenschaftler untersuchten die Lebenszeit von zwischen 1911 und 1925 in Schweden geborenen Frauen und Männern, insgesamt 1,4 Millionen. Unterschieden wurde zwischen Kinderlosen und Menschen mit Nachwuchs sowie Verheirateten und Unverheirateten.

Das Ergebnis lautet: Wer mindestens ein Kind hatte, wies ein niedrigeres Sterberisiko auf, wobei Männer absolut gesehen besser wegkamen als Frauen: Im Alter von 60 Jahren betrug die Differenz bei der Lebenserwartung zwei Jahre bei Männern und eineinhalb bei Frauen. Eine höhere Lebenserwartung wiesen dabei sowohl verheiratete als auch unverheiratete Menschen mit Kindern auf.

Die Forscher räumten ein, dass die Studie lediglich verschiedene Faktoren in Beziehung zueinander setze. Es lasse sich daraus nicht die Schlussfolgerung ziehen, dass Kinderhaben an sich lebensverlängernd wirke. Aber die Lebenserwartung steigt kontinuierlich, das ist schon mal sicher. Die Lebenserwartung von Menschen in einzelnen Industrienationen könnte im Jahr 2030 auf über 90 Jahre steigen: manche Experten hatten noch um die Jahrhundertwende angenommen, es sei schlicht unmöglich.

Ein Team vom Imperial College London hat Daten aus 35 Ländern analysiert und – mithilfe eines statistischen Modells und anhand der Geburts- und Sterbedaten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) – die zukünftige Lebenserwartung dieser Industriestaaten errechnet und dabei interessante regionale Unterschiede gefunden.

  • Eine Lebenserwartung von über 90 Jahre werden Frauen demnach in Südkorea im Jahr 2030 mit einer Wahrscheinlichkeit von 57 Prozent erreichen – manche Forscher hatten noch um die Jahrhundertwende an Erreichen der 90-Jahre-Grenze gezweifelt. Fast so alt wie die Südkoreanerinnen werden der Studie zufolge Frauen aus Frankreich, Spanien, Japan und der Schweiz.
  • Die Kluft in der Lebenserwartung zwischen Männern und Frauen schrumpft generell. Dass Frauen in den unterschiedlichen Ländern älter werden als Männer, liegt hauptsächlich daran, dass Männer dort öfter tödliche Verletzungen erleiden und häufiger Verhaltensweisen wie etwa Rauchen zeigen, die ihr Risiko für Krankheiten wie Lungenkrebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. (AFP/sda)
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