Es gibt kaum ein nervtötenderes Geräusch als wenn eine Gelse in der Nacht neben unseren Ohren summt. Und nicht genug, dass sie dadurch unseren Schlaf ruiniert, wir wachen auch noch mit juckenden roten Pünktchen auf. Aber Gelsen sind wählerisch, sie stechen nicht jeden gleichermaßen: warum sind eigentlich einige Menschen für die Gelsen attraktiver als andere? Hier einige der Gründe: 

Sie sind schwanger

Kurz bevor die weiblichen Gelsen (das sind die, die stechen) ihre Eier legen, brauchen sie bestimmte Proteine, die sie nur aus dem Blut von anderen Tieren oder Menschen bekommen können. Sie konzentrieren sich dabei auf das Gas Kohlendioxid, das Tiere und Menschen ausatmen. Und nachdem Schwangere im dritten Drittel der Schwangerschaft rund 21 Prozent mehr Kohlendioxid ausatmen als Nicht-Schwangere, sind sie also leichte Opfer für die Gelsen.

Sie sind Sportler

Aber Schwangere sind nicht die einzigen „Bevorzugten“, dieses Privileg haben auch andere: zum Beispiel die Sportler, die durch starke körperliche Aktivität ins Schwitzen geraten. Stoffwechselprodukte wie Milchsäure, Harnsäure oder Ammoniak, die man über den Schweiß absondert, sind sehr attraktiv für die Gelsen. Da haben sie aber die Qual der Wahl, ihre Vorlieben variieren bei ihrer Beutewahl je nach Art: manche zieht der Geruch von Ammoniak eher an, andere bevorzugen Milchsäure.

Sie haben Blutgruppe 0

Und wenn man gerade weder schwanger ist noch übermäßig Sport treibt, heißt es noch lange nicht, dass der Sommer gerettet ist. Eine weitere, wichtige Rolle bei den Gelsen spielt nämlich auch noch die Blutgruppe ihrer Opfer: 85 Prozent aller Menschen zeigen diese über ein bestimmtes chemisches Signal auf ihrer Haut an. Die glücklichen 15 Prozent, die so ein Signal nicht aussenden, sind für die Gelsen praktisch unsichtbar. Um es nicht noch spannender zu machen: die „glücklichen Gewinner“ sind die mit der Blutgruppe 0, dann kommt die Blutgruppe B und schließlich die Blutgruppe A auf der Beliebtheitsskala der Gelsen.

Sie haben die passenden Gene

Was noch? Eine Studie mit eineiigen und zweieiigen Zwillingen deutet an, dass wichtige genetische Mechanismen auch entscheidend sein könnten, ob jemand in einem Wald von Gelsen „aufgefressen“ wird oder relativ unbeschadet davonkommt. Forscher von der „London School of Hygiene & Tropical Medicine“ berichten nämlich, dass einige Menschen ein natürliches Insektenschutzmittel produzieren und diese Eigenschaft scheint genetisch gesteuert zu sein. Bei allen anderen hilft wohl nur noch eine schnelle Reaktionsfähigkeit oder ein Gelsenspray.

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