Neues Phänomen in der Geschlechterverteilung: Männer sind in Überzahl

Aber etwas seltsames passiert in den skandinavischen Ländern. Zuerst war es Norwegen und jetzt auch Schweden. Es gibt jetzt dort mehr Männer als Frauen und ihre Mehrheit ist in eine spektakuläre Höhe gestiegen. Der Wendepunkt in Schweden war im März 2015, als die Statistiken 277 mehr Männer als Frauen registriert haben. Dieser Unterschied ist zwar […]

Seit 1749, dem Beginn der demographischen Datenerfassung in Schweden waren die Frauen den Männern zahlenmäßig schon immer überlegen. In fast allen westlichen Ländern der Welt finden wir eigentlich die selbe Muster: die Männer sind in Minderheit. Der Hauptgrund für die ungleiche Geschlechterverteilung kann einfach auf biologische und gesellschaftliche Faktoren zurückgeführt werden: Frauen leben länger und neigen eher zu risikoscheuem Verhalten.

Aber etwas seltsames passiert in den skandinavischen Ländern. Zuerst war es Norwegen und jetzt auch Schweden. Es gibt jetzt dort mehr Männer als Frauen und ihre Mehrheit ist in eine spektakuläre Höhe gestiegen. Der Wendepunkt in Schweden war im März 2015, als die Statistiken 277 mehr Männer als Frauen registriert haben. Dieser Unterschied ist zwar relativ klein, aber wuchs in einem Jahr auf 12.000! Das ist ein ganz neues Phänomen, was Forscher noch nicht erklären können.

Statistiken zeigen, dass einige Länder gar nicht so weit hinterher liegen. In Dänemark und der Schweiz beispielsweise ist die Verteilung fast ausgeglichen und der Abstand wird auch in Ländern wie Großbritannien und Deutschland immer kleiner.

Also was passiert in Skandinavien und breiter betrachtet in Europa? Die einfachste Erklärung könnte sein, dass Männer ein längeres, gesünderes Leben leben. Ein interessanter demographischer Aspekt ist, dass in diesen Ländern jedes Jahr mehr Männer auf die Welt kommen. Wenn Männer nicht schneller sterben als Frauen, dann kann der neue demographische Wandel leicht mit Mathematik erklärt werden.

Schweden und Norwegen sind bekannt für die Gleichstellung der Geschlechter, die Rollen ändern sich also zunehmend: immer mehr Frauen besetzen stressige Management-Positionen, auf der anderen Seite immer mehr Männer besuchen Achtsamkeitsseminare. Die Lebensweisen gleichen sich an und die Lebenserwartungen auch.

Und was die Lebenserwartung generell betrifft, da liegen Frauen noch immer weit vor den Männern. Eine Frau, die 2015 geboren wurde, wird im weltweiten Durchschnitt 73,8 Jahre zu leben haben. Ein Mann dagegen nur 69,1 Jahre, steht in den Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Von Land zu Land gibt es aber große Unterschiede, schreibt die Schweizer Tageszeitung Tages-Anzeiger. In Österreich haben 2015 geborene Mädchen eine Lebenserwartung von 83,9 Jahren, Jungs 79,0 Jahre. In Russland sterben Männer mehr als 11 Jahre früher als Frauen, in Schweden nur 3,3 Jahre und in Mali leben Männer und Frauen praktisch gleich lang. Die Frauen in Japan haben die höchste Lebenserwartung mit 86,8 Jahre (Männer 80,5 Jahre), die Männer in der Schweiz haben den weltweiten Bestwert mit 81,3 Jahre (Frauen 85,3 Jahre).

Japan hat die höchste Lebenserwartung für Frauen, die Schweiz für Männer / Quelle: tagesanzeiger.ch / WHO

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