Testosteron ist mit Abstand das wichtigste Geschlechtshormon des Mannes. Aber Testosteron ist wohl auch das Hormon, das am stärksten mit Vorurteilen belastet ist. Demnach soll Testosteron aggressiv, egoistisch und gleich auch leichtsinnig machen oder eben die Triebe entfesseln.

Testosteron gehört zu den Androgenen, einer Gruppe von männlichen Sexualhormonen. Testosteron kommt bei beiden Geschlechtern vor, übt aber unterschiedliche Wirkungen aus. Das Hormon wird bei Männern hauptsächlich in den Hoden und in geringerem Ausmaße in der Nebennierenrinde gebildet. Bei Frauen findet die Testosteronproduktion – in viel geringeren Mengen – in der Nebennierenrinde und in den Eierstöcken statt.

Funktionen

Dass das Hormon Männer männlich macht, ist unbestritten: In der Pubertät regt die Testosteron-Ausschüttung körperliche Wandlungen wie den Stimmbruch, Bartwuchs, Muskulatur an. Das ist die Zeit, wenn aus einem Jungen ein Mann wird. Später wird Testosteron für die Aufrechterhaltung verschiedenster Funktionen gebraucht: Neben der Sexualität sind dies Wirkungen auf die Muskulatur, die Knochen, das Hirn, die Haut, die Leber und andere Organe. Selbst die Nieren brauchen Testosteron, das an der Bildung der roten Blutkörperchen beteiligt ist.

Wenn die Werte zu tief sind

Das erste Symptom ist meist ein Libidomangel, das heißt Frauen sind für diesen Mann plötzlich uninteressant. Dann können Beschwerden wie Schwitzen, Schlafstörungen, Müdigkeit, Muskel- oder Gelenkschmerzen, später auch Osteoporose dazukommen. Die Männer sind zudem reizbar, nervös und leiden unter Stimmungsschwankungen.

Bei Frauen wirkt sich ein Testosteronmangel ebenfalls auf die Libido, die Stimmung, Energie, Knochen und Blutgefässe aus. Bei den Frauen gleicht man aber in erster Linie das Östrogen aus, damit das Verhältnis von Östrogen und Testosteron wieder stimmt. Bei einem erhöhten Testosteronspiegel kann bei Frauen eine Vermännlichung des äußeren Erscheinungsbildes mit Vertiefung der Stimme vorkommen.

Die Wechseljahre der Männer

Das Testosteron nimmt bei Männern ab dem vierzigsten Lebensjahr jährlich um rund ein Prozent ab. Es ist ein langsamer, aber stetiger Sinkflug. Die Beschwerde der klassischen Wechseljahre treten bei Männern graduell auf. Heute weiß man auch, dass der Testosteronspiegel mit der Lebenserwartung zusammenhängt: Die Folgeerkrankungen von Testosteronmangel erklären zumindest teilweise die im Vergleich mit den Frauen kürzere Lebenserwartung von Männern.

Wie wird Testosteron zugeführt?

Wenn per Blutmessung ein zu tiefer Wert ermittelt wurde, gibt es heute zwei Wege: In Europa zugelassen sind ein Gel, das man auf die Haut aufträgt und Spritzen, die man alle 6 bis 12 Wochen verabreicht.

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